Rheinpfalz Die Liebe zu Lothringen

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Ein Spielfilm, der in Lothringen, an der deutschen Grenze, in Forbach; Saarbrücken und Straßburg gedreht wurde, eröffnete die Nebenreihe „Un certain regard“ (Ein gewisser Blick). Dass er nicht auch in der Pfalz gedreht wurde, lag auf der Hand, denn in „Party Girl“ geht es um die 60-jährige Animierdame Angélique, die in Forbach wohnt und im acht Kilometer entfernten Saarbrücken arbeitet: im berüchtigten „Cabaret Eve“. Angélique Litzenbruger spielt sich selbst, so wie alle anderen Mitwirkenden auch: Die lebenslustige Frau sagt zu, als einer ihr Ex-Stammkunden, der bodenständige, nicht gerade reiche Michel, sie heiraten will. Es kommt auch zur Hochzeit, aber nicht zum Happy-End, soviel kann verraten werden. Denn die triste Gegend bei Forbach, wo früher Kohle gefördert wurde und heute die Arbeitslosigkeit hoch ist, lässt das eigentlich nicht zu. Die Regisseure Claire Burger, Samuel Theis und Marie Amachoukeli (die ersten beiden stammen aus Forbach) wollten auch das zeigen. So sieht man aufgeputzte Unterschicht-Frauen, trostlose Straßen, das knallige Kabarett und ein bisschen schöne Landschaft mit Heißluftballonfest. Vor allem aber hört man die Menschen sprechen: ein paar Worte auf Französisch, die nächsten auf Deutsch. Der muntere Sprachwechsel, durchaus authentisch an der deutsch-französischen Grenze, macht den Film reizvoll, weiß man doch nie, in welcher Sprache der nächste Satz fällt. Leider ist das trashige Spielfilmdebüt des Trios mit seinen Laiendarstellern arg holprig. Immerhin standen vor der Vorstellung 44 Mitwirkende auf der Bühne. Das zu toppen, schaffte nicht mal „Grace of Monaco“.

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