Rheinpfalz Die Brücken und ihre Problemzonen

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Frankenthal. Kommende Woche startet an der Anschlussstelle Frankenthal-Mitte zur Bundesstraße 9 der dritte von vier Bauabschnitten – mit weiteren Sperrrungen und Umleitungen. Der Landesbetrieb Mobilität wirbt um Verständnis für seine Planung: Die Schäden an den Brücken seien teils gravierend, die Sanierungsarbeiten an einem Stück insofern sinnvoll.

Wer etwas über den Zustand der drei Brückenbauwerke erfahren möchte, die zur Anschlussstelle Frankenthal-Mitte gehören, muss nur einmal unterhalb der Fahrbahn der B 9 ein Stückchen am Kanal entlangspazieren. Manfred Borell, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Speyer, deutet nach oben: Der Beton der fast 50 Jahre alten Konstruktion war an einigen Stellen so stark angegriffen, dass nach Auffassung seiner Fachleute dringend etwas geschehen musste, berichtet er. An einigen Stellen sind noch verrostete Eisenstreben zu sehen. Oben auf der B 9, wo der Verkehr aufgrund der Bauarbeiten seit dem Sommer nur einspurig fließt, zeigen Borell und Projektleiter Uwe Heim weitere Problemzonen: Die sogenannten Kappen neben der Fahrbahn – ebenfalls aus Beton – waren sanierungsbedürftig, im Asphalt klaffen kleine und größere Risse. „Spätestens im kommenden Winter hätten sich bei entsprechender Belastung hier die ersten Brocken gelöst“, sagt Borell. Seine Botschaft: Der LBM konnte gar nicht anders als zu handeln, sonst wäre die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet gewesen. 1,1 Millionen Euro kosten Betonsanierung und Fahrbahnerneuerung dem Landesbetrieb zufolge. Trotz der bei einem Ortstermin leicht nachvollziehbaren Eilbedürftigkeit des Vorhabens: Die Baustelle und die für ihren reibungslosen Ablauf notwendigen Sperrungen sorgen seit Anfang September für Verdruss bei den Verkehrsteilnehmern. Während des zweiten Bauabschnitts, der Ende dieser Woche abgeschlossen sein wird, gab es Rückstaus von beträchtlicher Länge. Außerdem schoben sich aufgrund der Sperrung der Zufahrt von Ludwigshafen-Edigheim Richtung Süden viele Brummis durch die Innenstadt. Die besondere Dichte des Schwerlastverkehrs infolge der Nähe zum BASF-Kombiterminal am Ölhafen im Ludwigshafener Norden war bei der Planung der Baustelle nach Angaben Borells und Heims eine Herausforderung: Die Anschlussstelle Frankenthal-Mitte benutzen von Süden und Osten kommend jeweils 30.000 bis 40.000 Fahrzeuge pro Tag, zehn Prozent davon sind Lastwagen. „Normal“ seien fünf bis sieben Prozent, verdeutlicht Heim. Eine weitere Herausforderung bestehe darin, dass es wegen der drei Brücken und dem fehlenden Platz keine Alternative zur kompletten Sperrung gebe. Der Landesbetrieb habe deshalb bewusst die Sommer- und die Herbstferien in den auf vier Monate angelegten Bauzeitenplan integriert. Für den nun anstehenden dritten Bauabschnitt, bei dem unter anderem die Decke der Fahrbahn Richtung Süden erneuert wird, ist der Zeitraum 4. bis 16. Oktober vorgesehen. Dem soll sich der vierte Abschnitt nahtlos anschließen, der wiederum nach Vorstellung des LBM 14 Tage bis Ende Oktober dauern soll. Er beinhaltet unter anderem eine Sperrung der Fahrbahn Richtung Norden bis zum Nachtweideweg. Die genauen Pläne und Umleitungen will die Behörde vor dem Start des Endspurts vorlegen. „Danach sind nur noch Tagesbaustellen notwendig, die zeitlich flexibler geplant werden können“, informiert LBM-Projektleiter Uwe Heim. Der dritte Bauabschnitt ist nach Einschätzung Borells der schwierigste: Nach dem Feiertag brauche seine Behörde zwei Tage für die sogenannten Verkehrssicherungsmaßnahmen. Das heißt: Aufstellen von Umleitungsschildern, Einrichten der dann notwendigen Sperrungen. Die gute Nachricht: Gegen Mitte der Woche könne das „Ohr“, über das der Verkehr aus Richtung Süden in die Innenstadt fließt, wieder freigegeben werden, kündigt Heim an. Die schlechte Nachricht: Wer aus Richtung Norden vom Nord- und Ostring auf die B 9 fahren möchte, muss für maximal zwei Wochen einen Umweg über die Mörscher Straße, die Pilgerstraße und den Foltzring in Kauf nehmen. Weil vor allem der Lkw-Verkehr aus der Frankenthaler City herausgehalten werden soll, gibt es eine großräumigere Umleitung ab der Autobahn-Anschlussstelle Frankenthal Nord am westlichen Stadtrand. Diese sei „gut befahrbar und leistungsfähig“, ist Borell überzeugt. |örg

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