Rheinpfalz „Den Kopf ’rausstrecken“

Zum ersten Mal beteiligen sich am Wochenende Menschen aus Kaiserslautern am „Global Service Jam“, sagt Organisatorin Jane Schek: „Wir sind die Exoten.“ Wie beispielsweise ihre Mitstreiter in Washington, Orléans oder Berlin, widmet sich die Gruppe aus Kaiserslautern einem bestimmten Thema, zu dem Ideen entwickelt werden. Dabei stehe weniger das Ergebnis, sondern vielmehr der Weg dorthin und der Spaß im Vordergrund.

Zwei Tage lang können sich am Wochenende Interessierte beim „Service Jam“ mit einem vorgegebenen Thema beschäftigen und versuchen, Problemlösungen zu finden. „Bei dem Jam geht es, wie bei einer Jam-Session in der Jazz-Musik, darum, dass Menschen zusammenkommen, improvisieren und Ideen weiterspinnen, aus denen etwas Neues entsteht“, erklärt Schek. Zu welchem Thema die Ideen gesammelt werden, das wird am Freitagabend in einem weltweit übertragenen Livestream verkündet. In der Vergangenheit seien beispielsweise Wasser oder Nachbarschaft Themen gewesen. Am Wochenende werde man sich in Gruppen mit dem Thema beschäftigen, führt Schek aus. Zunächst gehe es darum, in möglichst gemischten Teams – im Hinblick auf Alter, Vorbildung, Geschlecht und Beruf – Probleme auszumachen. „Dazu geht’s am Samstagvormittag raus auf die Straße, um mit den Menschen zu reden“, erläutert Schek. Die gewonnenen Erkenntnisse würden formuliert und anschließend in Ideen umgewandelt: „Aber nicht in trockenen Meetings mit einem Sprecher vorne und einer Powerpoint-Präsentation.“ Da kommt Mitorganisator Thorsten Ohler ins Spiel, der sich mit Visualisierung und Gestaltung beschäftigt: „Die Ergebnisse sollen in Bildern oder Bastelarbeiten, vielleicht auch als Theaterstück dargestellt werden.“ Der Fantasie seien kaum Grenzen gesetzt. Am Samstagabend soll es mit diesem sogenannten Prototypen eine Live-Schaltung zu einem Team in einer anderen Stadt geben. Schek: „Damit wir zeigen, was in Kaiserslautern entstanden ist.“ Handfeste Ergebnisse seien allerdings nicht das Ziel der zweitägigen Veranstaltung, wichtiger sei es, „Leute zu finden, die so drauf sind wie ich“, betont Schek. Ohler ergänzt: „Wir hoffen, dass in Kaiserslautern ein paar Leute jetzt den Kopf ’rausstrecken und mitmachen.“ Beruflich und privat könne man von den beim Jam dann erworbenen Kenntnissen profitieren, sind sich die Organisatoren sicher. Für den Salon Schmitt habe man sich als Veranstaltungsort entschieden, weil der kreative, sehr offene Prozess nicht in einer „Business-Atmosphäre“ stattfinden sollte. Der Teilnahmebeitrag von 30 Euro diene ausschließlich der Deckung der Kosten – Miete und Materialien. Info Der Service Jam findet in Kaiserslautern am Freitag und am Samstag im Salon Schmitt, Pirmasenser Straße 32, statt. Beginn ist am Freitag um 17 Uhr, Samstag geht’s von 10 bis etwa 19 Uhr. Internet: www.servicejam-kaiserslautern.de.