Rheinpfalz Das Glück im Liga-Gipfel erzwingen

Kaiserslautern (zkk). Der Blick soll nicht nach links und nicht nach rechts gehen. Franco Foda, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, setzt vor dem Montags-Top-Spiel der Zweiten Bundesliga bei Eintracht Braunschweig auf Selbstbesinnung. Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb pfeift um 20.15 Uhr an. Sport 1 und Sky übertragen live.

Die Eintracht hat auf Platz zwei elf Punkte Vorsprung auf die Lauterer auf Platz drei, dem Relegationsplatz. ”Braunschweig hat die beiden letzten Spiele verloren, wir waren aber nicht in der Lage, den Abstand wirklich zu reduzieren”, merkt FCK-Trainer Foda beim Blick zurück an. Dem 0:1 bei Spitzenreiter Hertha BSC folgte das schmucklose 0:0 daheim gegen den VfL Bochum.

Nach ”zwei Spielen, die nicht so waren, wie wir uns das vorgestellt haben”, setzt der Lauterer Coach auf eine nachhaltige Leistungssteigerung. ”Wir müssen das Glück erzwingen”, fordert der Coach, der seinen Spielern ein Trainingszeugnis mit prima Noten schreibt: ”Die Mannschaft arbeitet sehr gut. Ich habe ein gutes Gefühl.” Foda hofft jetzt nur, dass sich das Team belohnt, die Trainingsleistungen auch wieder umzusetzen weiß.

”Wir wissen alle, dass wir zuletzt zu wenig Torchancen herausgespielt haben”, sagt Chris Löwe, der neue Linksverteidiger. Der frühere Dortmunder fühlt mit den ladegehemmten Torjägern Mo Idrissou, der gestern 33 Jahre alt wurde, und Albert Bunjaku. ”Wenn Albert oder Mo treffen, dann ist der Knoten wohl auch wieder geplatzt”, hofft Löwe.

Darauf setzt auch Torhüter Tobias Sippel. ”Mo und Albert haben am Anfang getroffen wie sie wollten - auch im Training. Die haben sich da keine großen Gedanken gemacht und die Dinger rein gemacht”, sagt der Schlussmann. Mit den ausbleibenden Erfolgserlebnissen sei auch das Selbstvertrauen der Angreifer verloren gegangen. Die Lockerheit fehle. ”Hast du Selbstvertrauen, dann machst du die auch rein”, sinniert Sippel, der in seinem Tor mit den Vorderleuten leidet, sieht, wie sie zuletzt im Abschluss alle verkrampften. Stark verbessert bewertet der Keeper die Defensivarbeit der Mannschaft. ”Wir haben in der Vorrunde viele Gegentore bekommen, die unnötig waren. Wir reden jetzt mehr miteinander. Nur muss jetzt das Umschaltspiel nach vorne wieder besser werden”, sagt Sippel, der sich auch angesichts der Extraklasse des Eintracht-Torjägers Domi Kumbela keine ganz großen Sorgen macht. ”Er ist trotz seiner Größe enorm kopfballstark, aber ich glaube, dass Marc Torrejón und Dominique Heintz ihm da keine großen Möglichkeiten lassen werden”, sagt Sippel und schwärmt vom Top-Format der beiden Vorderleute. ”Die sind richtig zusammengewachsen. Die reden viel, fast auf Spanisch - viel Pfälzisch versteht der Marc ja nicht.”

Die gute Form der Beiden zwingt Jan Simunek weiter in die Warteschleife. Torrejón pausierte gestern wegen muskulärer Probleme. Nur eine Vorsichtsmaßnahme, heißt es.

Wieder im Training steht Mathias Abel, der einige Tage in Asien weilte. ”Ich hatte ein Angebot aus China, aber ich habe abgesagt”, teilte der 31-Jährige mit und wird seinen Vertrag erfüllen, der am 30. Juni endet.

Der FCK muss auch am Montag in Braunschweig zwei kreative Mittelfeldspieler ersetzen: Alexander Baumjohann ist gesperrt, Mimoun Azaouagh nach seinem Kieferbruch noch nicht wieder fit. So liegt es vor allem an Benjamin Köhler, Ideen ins Spiel zu bringen, das Markus Karl als Sechser zu sortieren hat. Am rechten Flügel ist mit Mitchell Weiser zu rechnen, links konkurriert Kostas Fortounis mit Christopher Drazan.

”Wir müssen 100 Prozent abrufen. Das heißt: jeder für jeden”, proklamiert Albert Bunjaku, der Kapitän, vor der Reise nach Braunschweig. Starke Worte. 1600 FCK-Fans unter den 22.100 Zuschauern wollen Taten sehen!

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