Rheinpfalz Da hilft nur Humor

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Ludwigshafen. Es war alles bereitet für ein Fußballfest beim Public Viewing am Willersinnweiher in Ludwigshafen. Dann kam der Regen – und viele Gäste gingen.

Sonntagabend am Friesenheimer Willersinnweiher. Vor dem Ufer flimmern die Vorberichte zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Ukraine über die Riesenleinwand. High Noon um halb Neun auf sandigem Untergrund? Hmm. Der DJ von RPR1 regelt sein Mischpult nach dem Prinzip Hoffnung: „I’m walking on sunshine“ schallt aus den Boxen. Beim Grönemeyer-Lied „Zeit, dass sich was dreht“ dreht sich dann aber wirklich was: das Wetter, aber zum noch Schlechteren. Die „Sunshine Beachbar“ wird ihrem Namen nun nicht mehr gerecht, es schüttet. Mobiltelefone werden nass, die Europaabgeordnete Jutta Steinruck packt ihr Regencape aus, von den anfangs gut 300 Gästen geht die Hälfte. Aber Beachbar-Chef Marcus Endlich ist gut auf solche Situationen vorbereitet. Vier Mitarbeiter schickt er nach Hause: „Unsere Leute wissen, dass sie flexibel sein müssen. So kriegen wir das halbwegs aufgefangen.“ Flexibilität als Tugend – die wird jedoch nicht von jedem Gast goutiert. Als Endlich etwa beim EM-Eröffnungsspiel Frankreich gegen Rumänien entgegen des Beachbar-Spielplans („In der Vorrunde nur Deutschland“) aus gutem Willen nur die Bilder laufen lässt – ohne Ton ist es kein Lizenzverstoß – motzen einige Besucher über die „Technikprobleme“. Da hilft nur Humor – wie am Sonntag im Regen. So schaltet sich schon mal ein Mitarbeiter über den Lautsprecher in den ARD-Kommentar ein: „Salami-Baguette Nummer drei bitte abholen.“ Und die kleine Runde schießt sich auf Mick Hwasta ein. Der Ebert-Halle-Mitarbeiter kam im KSC-Shirt. „Ich dachte erst an Hausverbot“, sagt Endlich und grinst. Am Donnerstag, wenn bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein nicht jeder per Handschlag begrüßt wird, will Hwasta defensiver auftreten: „Ich komm’ im Lautern-Trikot.“

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