Rheinpfalz Chor gegen Konservenmusik behaupten

Mit einem Festgottesdienst in der Kirche, einem gemeinsamen Essen und anschließendem Festakt im Gasthaus „Zur Krone“ feierte der Gesangverein Bundenthal am Sonntag sein 90-jähriges Bestehen.

Vorsitzender Albert Bereswill erinnerte an die „Höhen und Tiefen“, die die derzeit über 40 Frauen und Männer zählende Sängerschar in den vergangenen neun Jahrzehnten erlebt habe. Dabei nannte er die Konzerte, Ausflüge, Faschingsveranstaltungen, Johannismärkte, Geburtstage und die „vielen schönen Stunden in geselliger Runde“. „90 Jahre Vereinsgeschichte, das sind aber auch Freundschaften und soziale Bindungen von Menschen in und an unseren Verein“, betonte er. Wenn man sich einem Gesangverein anschließe, gehe man – damals wie heute – eine gewisse Bindung ein. „Man muss aktiv etwas dazu beitragen, dass ein gemeinsames Hobby mit Leben erfüllt wird“, führte Bereswill aus. Und das treffe auf die allermeisten der Bundenthaler Chormitglieder zu. Dabei dankte der Vorsitzende nicht nur den Sängerinnen und Sängern, sondern auch Chorleiterin Eva Kling, „die engagiert und mit viel Sachverstand bei uns wirkt und die Begeisterung bei uns weckt“, seinen Vorstandskollegen sowie den Mitgliedern, Freunden und Gönnern, „die uns unterstützen, wenn wir Hilfe brauchen“. Der Vorsitzende des Kreischorverbandes Pirmasens, Helmut Fraunholz, würdigte die „wertvolle, chormusikalische Kulturarbeit“ des Vereins, die eine „Steigerung der Lebensqualität in Bundenthal“ darstelle. Der Vorsitzende der Wieslautergruppe, Arthur Helfrich, betonte angesichts des Festgottesdienstes zum Auftakt des Tages die „tiefe Verwurzelung der Vereinsmitglieder mit Kirche, Glaube und Gesellschaft“ und dankte den Sängerinnen und Sängern, die sich „zum Teil seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren und sich mit viel Idealismus und Fleiß für ihre Mitmenschen, für ihre Gemeinde, für ihren verein und somit für uns alle in ganz hervorragender Weise einsetzen“. Ortschef Wolfgang Morio ging auf die bewegte Chorgeschichte ein, die eng mit der Ortsgeschichte verwoben ist. Er erinnerte an den Zweiten Weltkrieg, der Zerstörung und Trauer über den Ort und auch in die Sängerfamilien brachte, an die Verdienste des langjährigen Dirigenten Hans-Rudi Weiler, der 30 Jahre lang am Dirigentenpult stand, sowie an dessen Nachfolgerin Eva Klonig, die er wie auch Helfrich als „Glücksfall für den Verein“ bezeichneten. Morio dankte dem Verein für die Bereicherung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Dorf. Dabei äußerte er die Hoffnung, dass es dem Chor „in der heutigen, von Computer- und Konservenmusik geprägten Medienwelt gelingt, das Interesse am gemeinschaftlichen Gesang und am Vereinsleben zu erhalten und junge Sängerinnen und Sänger zu fördern“. Bereswill, Fraunholz und Helfrich zeichneten langjährige Chor- und Vereinsmitglieder mit Urkunden und Nadeln des Deutschen Chorverband und des Chorverbands der Pfalz aus. Das Jubiläumsprogramm wird am 11. Mai, 17 Uhr, mit einer Muttertagsserenade an der Pfarrkirche St. Peter und Paul fortgesetzt. Am 12. Juli findet unter Beteiligung des mehrfachen bayerischen und deutschen Meisters der Fanfaren, den „Fränkischen Herolden“ aus Neubrunn, ein Platzsingen mit Sternlauf statt. Mit einem Weihnachtskonzert am vierten Advent, 21. Dezember, 17 Uhr, endet das Jubiläumsjahr.

x