Rheinpfalz „Charakter des Spielplatzes ändert sich“

Faul oder nicht? Von außen sieht man den Bäumen auf dem Bottenbacher Spielplatz in vielen Fällen nicht an, ob von ihnen eine Gefahr ausgeht. Deshalb hatte Bottenbachs Bürgermeister Helmut Schmitt zur Ratssitzung am Dienstagabend eine kleine Auswahl an Baumscheiben mitgebracht. Die überzeugten auch die Gemeinderäte: die Bäume müssen weichen.

„Die Bäume sind ein Teil des Charakters des Spielplatzes, der geht damit verloren“, waren sich die Ratsmitglieder einig. Dementsprechend schwer tat sich das Gremium mit der Entscheidung, die Bäume fällen zu lassen. Letztlich gehe es aber um das Wohl der Kinder. „Da dürfen wir kein Risiko eingehen“, hieß es im Rat. 20 Bäume beim Spielplatz sollen daher gefällt und die Baumstümpfe im Anschluss gefräst werden, so dass sich kein Kind daran verletzen kann. Auf das Problem aufmerksam wurde die Gemeinde unter anderem bei Baumfällungen im Bereich des Sport- und Spielplatzes, bei denen sich herausstellte, dass von außen gesund scheinende Bäume im Inneren morsch und faul sind. Erst im vergangenen Jahr war bei einem Sturm eine Kiefer auf den Ballfangzaun am Sportplatz gestürzt und hatte erheblichen Schaden angerichtet. Es folgten Auseinandersetzungen mit der Versicherung der Gemeinde, die den Schaden zunächst nicht regulieren wollte (wir berichteten mehrfach). „Da hatten wir oben im Stamm ein Spechtloch gefunden, von dort aus ist der Baum nach unten durchgefault“, erläuterte Ortsbürgermeister Schmitt. Um auszuschließen, dass auch die Fichten und Kiefern am Spielplatz betroffen sind und für Kinder zur Gefahr werden, sollen sie nun gefällt werden. Dafür wurden schon Teile der Spielgeräte demontiert. „Wir sollten uns damit keine Zeit lassen“, so Schmitt mit Blick auf das schöne Wetter und die Fußballspiele auf dem benachbarten Sportplatz, während denen immer zahlreiche Kinder auf dem 2017 eingeweihten Spielplatz toben. Die gefällten Bäume sollen durch andere, besser geeignete ersetzt werden. Den Auftrag zur Fällung vergab der Rat einstimmig für 4200 Euro an Nils Weis, mit dem die Gemeinde bereits gute Erfahrungen gemacht hat, wie Schmitt im Rat berichtete. Da das Holz anschließend verkauft werden könne, verringerten sich die Kosten für die Gemeinde noch. Ein Angebot zum Fräsen der Stümpfe wird eingeholt.