Rheinpfalz Bunte Blütenpracht unterm Drachenfels

Nahe dem Drachenfels (links) gibt’s Blumen zum Selberschneiden.
Nahe dem Drachenfels (links) gibt’s Blumen zum Selberschneiden.

Ein herrliches Blütenmeer können derzeit Wanderer und Urlaubsgäste am Fuße der Burgruine Drachenfels bewundern. Ein Gartenfreund aus Nordrhein-Westfalen hat dort ein Feld mit Blumen zum selber Schneiden angelegt.

Wenn man am Feldkreuz kurz hinter Busenberg Richtung Drachenfelshütte geht, breitet sich direkt neben dem Weißensteinerhof das Blumenfeld aus. Gerhard Lieth wohnt zwischenzeitlich im Dahner Felsenland und hat es in mühevoller Arbeit angelegt. Tagsüber baut der Maschinenbau-Ingenieur eher Getriebe zusammen, das Gärtnern ist seine Nebenbeschäftigung.

35 000 Blumenzwiebeln gesteckt

Für die Anlage hat er sich neben dem Hof einen 0,4 Hektar großen Acker gepachtet. In drei Pflanzperioden sollen hier seine Blumen gedeihen: im Frühjahr Tulpen, dann Gladiolen und Sonnenblumen. Lieth schätzt, dass er in diesem Jahr etwa 35.000 Blumenzwiebeln gesteckt und 10.000 Sonnenblumen gesetzt hat. Mit Blumen hat er natürlich Erfahrungen. Letztes Jahr hat er in Barbelroth das erste Blumenfeld angelegt, in diesem Jahr nun zusätzlich eines in Busenberg. Erfreulicherweise seien die Busenberger Gladiolen wesentlich schöner geraten als die in Barbelroth, stellt er fest. Mit Blumen zum selber Schneiden hatte er in Nordrhein-Westfalen vor etwa acht Jahren begonnen und hat sich jetzt in der Südpfalz nieder gelassen. Der Umgang mit den duftenden Gewächsen ist ihm ans Herz gewachsen, schließlich ist er auf einem Bauernhof groß geworden. „Das ist einfach ein toller Ausgleich zu meinem Beruf“, schwärmt er.

Sonnenblumen und Gladiolen zum Selbstschneiden

In Busenberg kann man seit Juli Sonnenblumen und Gladiolen in allen Farben schneiden. Ein Schild informiert, dass jede Pflanze 0,80 Euro kostet. Direkt am Weg hat er einen Tisch aufgestellt. In einen Quader ist die Kasse montiert, in die jeder selbstständig den Betrag einwirft. „Da niemand vor Ort ist, ist dies natürlich eine Vertrauenssache. Aber ich vertraue den Pfälzern“, sagt er. Ein gewisses Risiko sei dies natürlich für ihn. Täglich schaut er deshalb dort vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Da die Sache gut angelaufen ist, trägt er sich bereits mit dem Gedanken, das Feld zu erweitern. Aber es sei schwer, hierfür geeignetes Gelände zu bekommen. Lieth will im nächsten Jahr zusätzlich Pfingstrosen anbauen. Ihm schwebt vor, im Sommerhalbjahr ein durchgängiges Blumenangebot zu bieten. Das werde sicherlich zwei bis drei Jahre dauern. Bis nächstes Jahr wird es vor Ort auch einen Blumen-Flyer geben. Er möchte dann sein Angebot erweitern und auch Blumen auf Bestellung und zu besonderen Anlässen liefern. Jetzt aber dürfen sich die Passanten erst mal an der Farbenpracht erfreuen.

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