Rheinpfalz Blechlawinen und 80 Feuerwehrleute

Bis in den Donnerstagmorgen ergoss sich eine endlose LKW- und Autokarawane durch Waldmohr, Jägersburg und Kleinottweiler bis zur Autobahn-Auffahrt Homburg. Denn bis 2.30 Uhr blieb die A 6 in Fahrtrichtung Saarbrücken nach dem schweren Unfall vom Mittwochmittag voll gesperrt. Der Verkehr wurde in Bruchmühlbach und Waldmohr auf die Landstraßen abgeleitet.

Wie gestern berichtet, waren in einer Baustelle auf der A 6 zwischen Waldmohr und Homburg zwei Lastzüge zusammengeprallt. Beide Fahrer wurden verletzt; bis zum Abend waren Gefahrstoffzüge der Feuerwehr im Einsatz, da das Austreten giftiger Stoffe befürchtet wurde. Als sich herausstellte, dass die Laster solche gefährlichen Substanzen gar nicht geladen hatten, wurde nach 18 Uhr immerhin eine Fahrspur in Richtung Mannheim wieder freigegeben. „Jetzt läuft der komplette Verkehr auf der A 6 zwischen Homburg und Waldmohr wieder normal – so normal halt, wie es bei den vielen Baustellen dort möglich ist“, sagte am Donnerstagmittag Georg Himbert, Sprecher der saarländischen Polizei, auf Anfrage. „Zu Spitzenzeiten“, erklärt Klaus Gleser von der Homburger Polizei, waren am Mittwoch bis zu 80 Feuerwehrleute der Wehren Homburg, Kirkel, Bexbach und Blieskastel im Einsatz. Wegen der Giftgefahr trugen die Helfer anfangs ABC-Schutzanzüge mit Gasmasken. Später erwies sich der Inhalt der verdächtigen Behälter, die einer der beiden Unfall-Laster geladen hatte, als „metallhaltige Salzschlacke“. Der Lastzug, sagt Gleser, habe vor der A 6-Baustelle im Bereich der Anschlussstelle Waldmohr wegen eines Rückstaus anhalten müssen. Ein nachfolgender Sattelzug, mit mehreren Paletten Pflanzenschutzmittel an Bord, fuhr auf den gerade wieder anfahrenden Vordermann auf. Beim Aufprall, so Klaus Gleser weiter, wurden beide Zugmaschinen und Auflieger stark beschädigt. Einige Kanister mit Pflanzenschutzmittel gingen zu Bruch. Etwa 50 Liter der giftigen Flüssigkeit ergossen sich auf die Fahrbahn. Auch im Auflieger des Sattelzuges verteilte sich das Gift. Die Feuerwehr trug Bindemittel auf die Flüssigkeit auf und lud die schadhafte Fracht um. (ghm)

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