Rheinpfalz Aufregung um Radioaktivität in Insheim

Auch bei der Geothermieanlage im benachbarten Insheim sehen Gegner Grund zur Sorge. Das Abschalten der Anlage habe am vergangenen Freitag zu mehreren induzierten Beben geführt. Dies bestätigt der kaufmännische Geschäftsführer, Christian Lerch. Auch die Pfalzwerke Geofuture, Betreiberin der Anlage, habe Beben der Stärken 0,2 bis 1,0 auf der Richterskala gemessen, unterhalb der Spürbarkeit also. „Das wird wohl immer so sein, weil sich das Reservoir dann entspannt“, sagte Lerch. Es müssten Aggregate gewartet werden, andere Arbeiten seien dabei gleich mit erledigt worden. Dass die Anlage erste heute oder morgen wieder ans Netz gehen kann, begründet Lerch damit, dass die Bohrung abkühlen müsse, bevor daran gearbeitet werden könne. Lerch widersprach der Behauptung der BI, die Wartungsintervalle würden immer kürzer. „Die Anlage lief seit Anfang September störungsfrei durch.“ In Aufruhr versetzt hatte die BI noch etwas anderes. Auf einem ungesicherten Platz außerhalb des Kraftwerkgeländes sei Schrott gelagert, der zum Teil erhöhte Werte an Radioaktivität aufweise. Aus ehemaligen Antriebswellen für die Förderpumpe tropfe eine ölige Flüssigkeit. Die BI habe Anzeige erstattet. Christian Lerch bestätigte gestern, dass die Pfalzwerke Geofuture einen Lagerplatz jenseits der Autobahn vom Landesbetrieb Mobilität angemietet habe. Dort würden gebrauchte und neue Rohre gelagert – mit amtlicher Genehmigung. Ein- bis zweimal im Jahr würde, was nicht mehr gebraucht werde, abtransportiert. Mitglieder der BI seien nun unberechtigter Weise auf das Gelände eingedrungen und hätten Messungen vorgenommen und den Betreiber „wieder Mal“ angezeigt, so Lerch. Auch in ihrem Auftrag würden die Werte von Fachfirmen regelmäßig überprüft, versicherte Lerch. „Es hat alles seine Richtigkeit.“ Das Landesamt für Geologie und Bergbau bestätigte, dass einige Rohre nach mündlicher Anordnung durch das Amt teilweise vom Lagerplatz abtransportiert worden seien. Auf das nicht zugängliche Betriebsgelände, so wie im Betriebsplan vorgesehen. Die Grenzwerte nach der Strahlenschutzverordnung seien nicht überschritten worden, so Georg Weber. (git)

x