Rheinpfalz Auf der Suche nach Interessenten

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises soll erkunden, welches Interesse am Markt für eine Nutzung des Ariusbunkers zwischen Münchweiler und Ruppertsweiler besteht. Dafür hat sich der Verbandsgemeinderat Pirmasens-Land am Mittwoch ausgesprochen.

Dieser Schritt ermögliche die Marktsondierung mit zunächst nur geringfügigen Kosten. Sofern sich dabei ergebe, dass Interessenten vorhanden sind, soll ein offizielles Interessenbekundungsverfahren über die Bühne gehen. Eine Ausschreibung des Bunkers, der dem Land gehört und sich auf der Gemarkung der Gemeinde Münchweiler befindet, erfolge nur, wenn diese zielführend erscheine, so der Beschluss. Neben dem Verbandsgemeinderat Pirmasens-Land sollen auch die Gemeinden Münchweiler und Ruppertsweiler sowie der Verbandsgemeinderat Rodalben gleichlautende Beschlüsse fassen. Darauf hatten sich die Kommunen mit dem Mainzer Umweltministerium vorab geeinigt (wir berichteten mehrfach). Hintergrund ist die gescheiterte Verpachtung des Bunkers an den Pirmasenser Architekten Emil Schweitzer. Der wollte dort ein Hochsicherheitsrechenzentrum verwirklichen. Es gibt aber auch mindestens einen anderen Interessenten. Wie das Mainzer Umweltministerium auf Anfrage informierte, hat es mittlerweile einen Mahnbescheid wegen der ausstehenden Pachtzahlungen beim zuständigen Amtsgericht eingereicht. SPD-Ratsmitglied Willi Lehmann nannte die gescheiterte Verpachtung „ein Trauerspiel für unsere Region und unsere Verbandsgemeinde“. Deutliche Kritik äußerte er an den Grünen, die an der Spitze des Umweltministeriums stehen und für die Verpachtung des Bunkers zuständig sind. „Die Grünfinken mit ihrem unfähigen Staatssekretär sollen sich aus dem Verfahren am besten raushalten“, polterte Lehmann. Er und andere Ratsmitglieder befürchten, dass das Hochsicherheitsrechenzentrum nun nicht mehr kommt und stattdessen eine Champignonzuchtanlage gebaut wird. Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach, versuchte die Bedenken zu zerstreuen. An eine solche Zuchtanlage sei nicht gedacht. Die kommunale Seite könne durchaus die Richtung vorgeben, in die sich eine Markterkundung orientiert. Lehmann und SPD-Sprecher Heinrich Hoffmeister bezweifelten das. Lehmann sagte, dass er in dieser Angelegenheit, also der Nutzung des Bunkers als Rechenzentrum, nur noch zwei Leuten vertraue. Das seien die beiden CDU-Mitglieder Georg Denz (Ortsbürgermeister von Münchweiler) und Landrat Hans Jörg Duppré. Gegen sechs Stimmen aus den Reihen der SPD, bei vier Enthaltungen und 15 Ja-Stimmen sprach sich der Verbandsgemeinderat für den Beschluss aus, der demnächst auf der Tagesordnung der anderen betroffenen Räte stehen wird. (gana)

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