Rheinpfalz 500 000 Euro für Schulgebäude

Eine halbe Million Euro will die Verbandsgemeinde nach Informationen der RHEINPFALZ für das Gebäude der jetzigen Grundschule haben. Das ist der Gemeinde für den protestantischen Kindergarten zu viel. „Da wären wir nicht mehr weit entfernt von einem Neubau“, argumentiert Bürgermeister Heinrich Hoffmeister. Der Gemeinderat ermächtigte ihn und den CDU-Beigeordneten Albert Buchmann am Donnerstag zu weiteren Verhandlungen über den Kaufpreis. Als Alternative könnte der Kindergarten in einen Neubau im Baugebiet Rumberg umziehen.

Der Verbandsgemeinderat orientierte sich bei der Preisfindung am Bilanzwert des Gebäudes, erläuterte Bürgermeisterin Silvia Seebach auf Anfrage. Den Betrag von einer halben Million Euro wollte sie nicht bestätigen. Der Beschluss sei in einer nichtöffentlichen Sitzung gefallen. Der Bilanzwert des Hauses betrage eine Million Euro. Hoffmeister will bei den Verhandlungen noch einen Grundstücksanteil der Gemeinde in die Waagschale werfen, auf dem das so genannte Linnsche Gebäude der Schule steht, in das die Grundschule umziehen würde. Dieses Grundstück würde Hoffmeister gerne mit dem Kaufpreis verrechnen, den er prinzipiell nicht als zu hoch ansieht. Das Gebäude sei zwar schon in den 70er Jahren gebaut, aber vor zehn Jahren aufwändig saniert worden. Für den Kindergarten wäre ein Umbau für rund eine Million Euro nötig. Zusammen mit dem Kaufpreis käme der Umzug dann auf 1,5 Millionen Euro. Einen Neubau könnte man für etwas mehr als 1,6 Millionen Euro am Rumberg errichten, so eine erste Schätzung. „Das liegt nicht weit auseinander“, so Hoffmeister, der eine Einigung mit der Verbandsgemeinde und den Umzug in das bestehende Gebäude favorisieren würde. In der öffentlichen Sitzung monierte Hoffmeister die Überlastung der Gemeindearbeiter. Sie seien mit ihrer Arbeit im Rückstand, da derzeit wegen Urlaub und Krankheit maximal zwei Arbeiter im Einsatz seien. „Es bleibt vieles liegen.“ Hilfe habe der Bauhof durch vier Asylbewerber erhalten, die beispielsweise das Burgeninformationszentrum und die Leichenhalle blitzblank gereinigt haben. „Wenn die nicht wären, sähe es schlimm aus“, meinte Hoffmeister mit Blick auf die Asylbewerber. Kritik übte der Bürgermeister an einer Verordnung, die als Reaktion auf einen tödlichen Baumunfall im vergangenen Jahr in Trier erlassen wurde. Die Gemeinde müsse jetzt jeden Baum in einem Kataster erfassen, mit Schild und Nummer versehen und jedes Jahr kontrollieren. „Wir haben jetzt schon über 600 Bäume gezählt und sind noch nicht fertig“, so Hoffmeister, der nach eigener Aussage „innerlich kocht“. Für 2016 kündigte er umfangreiche Baumfällungen an, da bestimmte Bäume wegen des Katasters und der Verkehrssicherungspflicht in den Kronen gepflegt werden müssten, was einen Hubwagen und erhebliche Kosten nötig mache. Da dies die Gemeinde nicht bezahlen könne, müssten die Bäume fallen. „Was das für ein Aufwand ist“, wetterte Hoffmeister. (kka)

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