Rheinpfalz 2:0 für Deutschland

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Ein neutraleres tierisches WM-Orakel als Sportredaktionshund Spock kann es gar nicht geben.

Zunächst mal hat der freundliche Mischling mit Bällen, zumal fußballgroßen, wenig am Hut, im Gegenteil. Da er in seinem ersten Leben – Spock wurde herrenlos, also ausgesetzt, gefunden und ins Tierheim Worms gebracht – offenbar mit Menschen nicht die besten Erfahrungen gemacht hat, sind ihm Trittbewegungen, gegen was auch immer, suspekt. Um aber doch am WM-Fieber teilzuhaben, wurde ihm – man beachte das Halstuch – England als Lieblingsteam zugeschanzt. Erstens, weil er dort mal in den Ferien war und zweitens, weil die Engländer nur zwei Tore schossen und diese hierzulande auch nicht von aufschreckenden Böllerschüssen begleitet wurden. Aber nach der abhärtenden Schocktherapie mit vier deutschen Krachern gegen Portugal ist Spock jetzt, in der vorletzten WM-Woche, so gelassen, dass er unserer Mannschaft zumindest nichts nachträgt. Durch Frankreich ist er nur mal mit dem Auto gefahren, inklusive einmal Bein heben. Und die Belgier, die ihm am Dienstag eine Verlängerungs-Nachtschicht in der Ludwigshafener Redaktion und somit eine kurze Nacht bescherten, stehen hier ja nicht zur Debatte. Neutral ist er also, aber Hunde sind ja bestechlich. Deshalb hat sich der Ziehungsbeamte vom ordnungsgemäßen Zustand der 49 Kugeln, äääh der beiden Näpfe überzeugt und sie mit den gleichen Leckerli bestückt. Beide Male – einmal zur Absicherung des ersten Ergebnisses – plünderte Spock zielsicher, wie einst WM-Orakel Krake Paul, zuerst den schwarz-rot-goldenen. 2:0 für Deutschland! Dass er hinterher auch den französischen Napf geleert hat, spricht allenfalls für einen Ehrentreffer ... (olw)

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