Rheinpfalz 155 Schusswaffen je 1000 Einwohner

Nach der neuesten Statistik der Wochenzeitung

Insgesamt gibt es in Deutschland 5,5 Millionen legale Schusswaffen, verteilt auf 1,45 Millionen Besitzer. Dabei gibt es jedoch große regionale Unterschiede. Während es in Städten wie Berlin, Leipzig oder Dresden circa 15 Waffen pro 1000 Einwohner gibt, haben ländliche Regionen wie Rheinland-Pfalz, Bayern, Niedersachsen und das Saarland im Durchschnitt fast 150 Schusswaffen pro 1000 Einwohner. Dies liege daran, dass es in ländlichen Regionen mehr Schützenvereine und Jäger gebe, erläutert Ralf Rohe, Pressesprecher der Kreisverwaltung Kusel, die für die Registrierung von Schusswaffen zuständig ist.

Von den 11.270 bei der Kreisverwaltung Kusel erfassten Waffen seien etwa zwei Drittel Sportwaffen und ein Drittel Jagdwaffen. Genauer lasse sich dies aber nicht bestimmen, da es oft Überschneidungen in der Nutzung der Waffen gebe. Es komme vor, dass eine Sportwaffe auch zur Jagd benutzt werde oder umgekehrt, klärt Rohe auf.

Bei rund 73.000 Einwohnern im Landkreis Kusel und 11.270 registrierten Schusswaffen ergibt sich ein Durchschnittswert von 155 Schusswaffen pro 1000 Einwohner. Damit liegt der Landkreis bundesweit auf Platz sechs der Landkreise und Städte in der Bundesrepublik. Platz eins belegt mit 186 Waffen pro 1000 Einwohner der Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Auf Platz zwei liegt Saarlouis mit 173, auf Platz drei der Donnersbergkreis mit 168. Am wenigsten Schusswaffen gibt es der Statistik zufolge in Berlin mit 13 Exemplaren pro 1000 Einwohner. In Ostdeutschland ist der Durchschnitt generell deutlich geringer. Das hängt offenbar damit zusammen, dass Schützenvereine in der ehemaligen DDR verboten waren.

Um in Deutschland eine Waffe besitzen zu dürfen, muss ein Nachweis erbracht werden. Dies kann die Mitgliedschaft in einem Sportschützenverein, der Jagdschein oder ein Beruf im Personenschutz sein. Seit dem Jahr 2009 müsse nach geltenden waffenrechtlichen Vorschriften auch der Besitz eines Waffenschranks nachgewiesen werden, so Rohe. Dieser Prozess sei noch im Gange. Bisher hätten rund 80 Prozent der Eigentümer den Nachweis erbracht. Die anderen 20 Prozent würden bald folgen.

Dass auch mit legalen Waffen Verbrechen begangen werden, zeigt die Statistik ebenfalls. Im vergangenen Jahr gab es 27 Tötungsdelikte durch legale Waffen im Land. Weitere 27 wurden entweder mit illegalen oder nicht erfassten Schusswaffen begangen. Das heißt, dass bei der Hälfte aller Tötungsdelikte registrierte Schusswaffen verwendet wurden. Beispielsweise wurden damit Verbrechen in Idar-Oberstein und Mainz begangen. Der Landkreis Kusel habe 2013 keinen Todesfall durch eine Schusswaffe zu verbuchen, berichtet Rohe. Die Vereine und Jagdverbände scheinen zum verantwortungsbewusstem Umgang mit Schusswaffen beizutragen.

Auf die Frage, ob sich die Anzahl der Schusswaffen im Landkreis Kusel verändert habe, antwortet Rohe:

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