Sport „Zwei Vereine, ein Ziel“

91-95233945.jpg

RODALBEN. In unserer Serie Sport-Plauderei stellen wir Menschen vor, die sich hinter den Kulissen engagieren. Heute Romi Hirtle (54). Der selbstständige Metzgermeister aus Rodalben ist Handball-Abteilungsleiter des Pfalzligisten Turnerschaft Rodalben. Er organisierte beim Spiel gegen den TV Dahn, das 27:27 endete, zum fünften Mal das Projekt „1000 plus“. Es geht darum, den Handballsport in Rodalben und Umgebung noch populärer zu machen.

Herr Hirtle, mit 1090 Zuschauern fast volles Haus, tolle Stimmung und damit auch bei der diesjährigen 1000-plus-Aktion das Ziel einer fünfstelligen Zuschauerzahl erreicht. Für die fünfte Handball-Liga wohl ein nicht alltäglicher Zuspruch ...

Zum ersten Mal kam es bei diesem Event zu einem Westpfalz-Derby. Diese Entscheidung fiel, nachdem bei den letzten vier 1000-plus-Spielen gegen Wörth, Friesenheim, Göllheim und Iggelheim ein Zuspruch durch deren Anhänger nicht vorhanden war. Das ist heute ganz anders, denn der TV Dahn brachte sich super ein und hat etwa 300 Zuschauer aktiviert, die für zusätzliche Stimmung sorgten. Diese Aktion ist einmalig in der Pfalz. Wer kam auf die tolle Idee? Unser vorheriger Trainer Werner Ulbrich war von der Atmosphäre und dem Zuspruch – im Schnitt 300 Zuschauer – in Rodalben so begeistert, so dass er mich bewegte, solch eine Aktion durchzuziehen. Er hatte bereits im Saarland so was gemacht, und da waren 400 Zuschauer gekommen. So sollten seiner Ansicht nach bei der hiesigen Begeisterung doch 1000 Fans zu aktivieren sein. Und er hatte Recht. Inwieweit haben Sie Ihre Hände im Spiel? Ich habe mit Begeisterung seine Idee aufgenommen und alle mir verfügbaren Hebel in Bewegung gesetzt. Doch ohne Helfer ist solch ein Event nicht möglich. Wie viele Helfer sind es? Der Zuspruch war groß, ich konnte auf circa 30 Helfer zurückgreifen, ohne die so ein Event nicht durchzuführen wäre. Toll unterstützt hat uns auch die Sparkasse Südwestpfalz. Wie lange dauerten die Vorbereitungen diesmal? Schon im vergangenen Herbst reifte die Idee, den TV Dahn in dieses Event einzubauen, da wir gute Kontakte zu diesem Verein pflegen. Dort nahm man dies mit großer Begeisterung an. Für den Feinschliff benötigten wir dann noch zwei Monate. Das Motto „zwei Vereine, ein Ziel“ war geboren. Sie haben selbst lange Jahre als Torwart den Kasten bei der TS Rodalben saubergehalten. Haben Sie in ihrer Karriere mal vor solch einer Kulisse gespielt? 2013 habe ich im ersten 1000-plus-Spiel in Rodalben als 51-Jähriger vor 1300 Zuschauern im Tor gestanden. Eigentlich hatte ich zu der Zeit mit dem aktiven Sport abgeschlossen. Da aber kurzfristig beide Torhüter ausfielen, musste ich gegen den damaligen Oberliga-Aufsteiger TV Wörth einspringen. Wie war Ihre Gefühlslage, vor so einer Kulisse zu agieren? Es war Gänsehaut pur, ich hatte Tränen in den Augen. Es war einfach unbeschreiblich, zumal ich für mein damaliges Alter ein gutes Spiel machte. Fast hätte es sogar zum Sieg gereicht, letztlich haben wir nur um ein Tor verloren. | INTERVIEW: HERBERT STRIEHL

x