Sport Wie planen die Bayern nach dem Sané-Schock?

Spielt er im Plan B der Bayern eine Rolle? Der Brasilianer Philippe Coutinho vom FC Barcelona. Foto: dpa
Spielt er im Plan B der Bayern eine Rolle? Der Brasilianer Philippe Coutinho vom FC Barcelona.

Wie der Alternativplan des FC Bayern München nach der Verletzung Leroy Sanés aussieht, ist offen. Timo Werner, Ivan Perisic, Philippe Coutinho, Hakim Ziyech oder Steven Bergwijn – über viele Namen wird spekuliert.

Hasan Salihamidzic ließ sich nicht locken. Der Sportdirektor des FC Bayern gab nach der „traurigen“ Nachricht über die Kreuzbandverletzung von Wunschspieler Sané nicht preis, was das für die weitere Münchner Personalpolitik bedeutet. Klar ist, dass der FC Bayern nun einen Plan B verfolgen muss. Denn selbst wenn der deutsche Fußball-Nationalspieler für eine Rekordablöse noch in diesem Sommer kommen sollte, würde der 23-Jährige erst im EM-Jahr 2020 wieder auf dem Flügel stürmen können. Verstärkung wünscht und braucht der deutsche Meister nach der Ära Franck Ribéry und Arjen Robben allerdings auf den offensiven Außenbahnen sofort.

„Der Transfermarkt – das ist eine Phase, in der man Ruhe bewahren und schauen kann, wie es weitergeht“, sagte Salihamidzic in Rottach-Egern. Übermäßig viel Zeit haben die Münchner bis zum Transferschluss am 2. September nicht mehr. Timo Werner (RB Leipzig/Vertrag bis 2020), Ivan Perisic (Inter Mailand/2022), Philippe Coutinho (FC Barcelona/2023), Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam/2021) oder Steven Bergwijn (PSV Eindhoven/2022) werden als Kandidaten für die Flügelpositionen gehandelt.

Nationalspieler Werner (23) ist schon lange Kandidat und wäre offensiv flexibel einsetzbar. Den Ex-Wolfsburger Perisic (30) kennt Bayern-Trainer Niko Kovac als kroatischer Landsmann bestens. Ziyech (26) ist den Bayern aus den Königsklassen-Duellen gegen Ajax gut bekannt. Bergwijn (21) ist eine holländische Zukunftshoffnung. Die Personalie Coutinho (27) ist wiederum eng mit der von Neymar verknüpft. Wenn der brasilianische Superstar aus Paris zurück nach Barcelona wechselt, könnte Coutinho auf den Markt kommen.

„Robbery“-Nachfolger sind verletzungsanfällig

Zwar haben die Münchner Kingsley Coman und Serge Gnabry als Stützen für die Flügelpositionen. Doch die „Robbery-“Nachfolger zeigen sich auch verletzungsanfällig. Mehr Alternativen auf der Außenbahn täten dem dünnen Kader gut. „Vielleicht stehen wir ja schon kurz vor Unterschriften, und auf einmal geht es Schlag auf Schlag“, sagte Co-Kapitän Thomas Müller im Trainingslager am Tegernsee mit einem Lachen.

Diese Gelassenheit wünscht sich Salihamizdic vermutlich am meisten. Der Mann, in dem Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Ende vergangenen Jahres schon Züge des „jungen Uli Hoeneß“ erkannte und dem Präsident Hoeneß „ein Stahlbad“ vorhersagte, war in den Trainingstagen am Fuße des Wallbergs immer wieder am Telefon zu sehen.

Lucas Hernández (80 Millionen Euro), Benjamin Pavard (35 Millionen), Alphonso Davies (10 Millionen) und Fiete Arp (3 Millionen) lauten die aktuellen vier Millionen-Transfers des Sportdirektors nach zwei Jahren im Amt. „Der Transfermarkt allgemein ist nicht nur teuer, sondern auch schwierig geworden“, bemerkte Rummenigge.

Kommt Sané nun einfach später?

Sané galt bislang als die Personalie, nach der die anderen Planungen intensiviert werden sollten. Jetzt müssen die Münchner, Manchester City und Sané, der am rechten Knie operiert werden soll und danach im Normalfall ein halbes Jahr ausfällt, weitere Überlegungen anstellen. Ausgeschlossen haben die ohne ihr Zutun in dieser Causa in Not geratenen Münchner den Zugang des Flügelspielers in diesem Sommer nicht. Möglicherweise wird er jetzt etwas günstiger. Vielleicht ist auch ein späterer Wechsel eine Alternative.

Gilt schon lange als Bayern-Kandidat: Leipzigs Timo Werner. Foto: dpa
Gilt schon lange als Bayern-Kandidat: Leipzigs Timo Werner.
Leroy Sané muss operiert werden.  Foto: dpa
Leroy Sané muss operiert werden.
Hat plötzlich richtig Stress: Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Foto: dpa
Hat plötzlich richtig Stress: Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
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