Sport Torwart rettet 1. FC Kaiserslautern nächste Pokalrunde – 5:4 im Elfmeterschießen bei Hansa Rostock

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ROSTOCK. Teufelskerl Marius Müller rettete den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern erst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen. Alle fünf Lauterer trafen, der Ex-Lauterer Marcel Ziemer verschoss – und Drittligist Hansa Rostock unterlag unglücklich 4:5. Die bessere Mannschaft ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

FCK-Trainer Kosta Runjaic baute die Startelf um: Sascha Mockenhaupt ersetzte Jean Zimmer, Patrick Ziegler Markus Karl. Erik Thommy spielte für Ruben Jenssen. Überzeugt hat keiner der drei Neuen im Hexenkessel Ostseestadion. Marcel Ziemer, der Lauterer Nicht-Abstiegsheld vom 18. Mai 2008, kehrte gestern nach auskuriertem Bauchmuskelriss in den Hansa-Kader zurück. Die Überlebensversicherung der Rostocker wurde in der 102. Minute mit Ovationen empfangen. Am Ende war er der Verlierer des Abends, hatte den Ball im Elfmeterkrimi am Tor vorbeigeschossen und haderte: „Das ist mir noch nie passiert.“ Offensiv las sich die Lauterer Aufstellung: Drei Spitzen im 4-3-3 – das hörte sich gut an, aber die Taktik floppte. Denn erst in der 39. Minute brachten die Lauterer ihre erste Chance zustande: Nach Daniel Halfars feinem Heber scheiterte Erik Thommy an Torhüter Schuhen. Der FCK konnte zur Pause 0:5 zurückliegen. Dass das Desaster nicht stattfand, war Marius Müller zu verdanken, der großartig hielt. Glück für ihn aber in der achten Minute, als Christian Bickel den ersten Eckball auf die Torlatte setzte. Fünf Minuten später spazierte Michael Gardawski durchs Mittelfeld und an Stipe Vucur vorbei, Müller wehrte kurz ab, Tim Heubach bereinigte. Drei Minuten später servierte José Alex Mem-Ikeng, Gardawski nahm Kurs aufs Lauterer Tor, Müller stürmte heraus und klärte. In der 31. Minute war Bruder Leichtfuß mal wieder in Mateusz Klich personifiziert. Gardawski, der vor der Pause mehr Elan besaß als das komplette Lauterer Mittelfeld, bediente Julius Perstaller, Müller parierte gegen den allein auf ihn zustürmenden Angreifer. Schlimm, was die Lauterer an Unzulänglichkeiten auf die Wiese brachten: Im Mittelfeld fand lange keiner Zugriff auf Gardawski. Heubach spielte ungewohnt unsicher. Dann die 36. Minute: Vucur klärte, spielte sich zunächst elegant frei, aber statt den Ball konsequent nach vorne zu spielen, ließ er sich auf ein Dribbling am eigenen Strafraum ein, verlor die Kugel an Bickel, der an Müller scheiterte. Der Lauterer Schlussmann hatte eine Minute vorher auch einen Freistoß Bickels gemeistert! Der FCK war nach der Pause besser sortiert und kam durch Halfar (49.) und Heubach (63.) zu Chancen. Aber das Passspiel blieb kollektiv mangelhaft. Nach Heubach-Fehler rettete Teufelskerl Müller gegen Gardawski (63.). Die beste Lauterer Chance hatte Kacper Przybylko, aber Torwart Schuhen entschärfte mit toller Faustabwehr (77.). Dann war der FCK im Glück: Solo Patrick Ziegler, er lief sich fest, Konter – Marcel Gottschling startete durch, schob den Ball an Müller und am Lauterer Tor vorbei (79.). Großartig Marius Müller: Erst gegen Bickel, der an Mockenhaupt vorbeiging (114.), dann gegen Jänicke (117.) hielt er grandios. „Ich habe von Gerry gelernt, lange stehenzubleiben. Wenn der dir im Training aus fünf Metern die Bälle in die Fresse schießt, lernst du das“, sagte Müller, der das Sonderlob von Kosta Runjaic einstrich. „Hauptsache weiter, nur das zählt“, sagte Markus Karl, der den fünften und letzten Elfmeter für den FCK verwandelte. So spielten sie FC Hansa Rostock: Schuhen - Ahlschwede, Henn, Erdmann, Dorda - Jänicke, Mem-Ikeng, Kofler (82. Grupe), Bickel - Gardawski (101.Ziemer) - Perstaller (74. Gottschling) 1. FC Kaiserslautern: Müller - Mockenhaupt, Vucur, Heubach, Löwe - Ziegler (119. Zimmer), Ring, Klich (85. Karl) - Halfar, Przybylko, Thommy (65. Colak) Elfmeterschießen: 1:0 Jänicke, 1:1 Löwe, 2:1 Ahlschwede, 2:2 Halfar, Ziemer am Tor vorbei, 2:3 Przybylko, 3:3 Bickel, 3:4 Vucur, 4:4 Mem-Ikeng, 4:5 Karl – Gelbe Karten: Erdmann, Gardawski, Jänicke, Ziemer - Klich, Löwe, Thommy, Ziegler - Beste Spieler: Gardawski, Bickel, Jänicke - Müller - Zuschauer: 20.100 - Schiedsrichter: Jablonski (Bremen).

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