Sport Top-Quote lockt ausländische Scouts
BAD KREUZNACH. Wie es sich für einen Stürmer gehört: Mit Toren hat Stefan Mugosa das Ausland auf sich aufmerksam gemacht. Der junge Fußballer hat die U21-Nationalmannschaft Montenegros als Sprungbrett genutzt. Seit drei Wochen ist der 22-Jährige nun beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag.
Fünf Treffer in sechs Spielen der aktuellen U21-EM-Qualifikation mit dem montenegrinischen Junioren-Nationalteam belegen, was FCK-Trainer Kosta Runjaic und Sportdirektor Markus Schupp dem Neuzugang attestieren: seine Stärke beim Torabschluss. Ein netter Zufall: Beim 1:1 im November 2013 gegen die deutsche U21 trafen Mugosa (gesprochen: Mugooscha) für Montenegro (per Strafstoß) und Philipp Hofmann für Deutschland. Beide sind in diesem Sommer in die Pfalz gewechselt und nun Stürmerkollegen beim FCK. „Ich bin sehr zufrieden mit den ersten Wochen hier in Deutschland, ich gewöhne mich langsam an die höhere Intensität im Training. Es wird schneller und robuster gespielt als in Montenegro, es ist mehr Bewegung im Spiel“, sagt Mugosa auf Serbisch-montenegrinisch, und Trainer Runjaic gibt im RHEINPFALZ-Gespräch den Dolmetscher, auch um seinem jungen Schützling den Einstieg ins deutsche Profileben zu erleichtern. Das mit der Schnelligkeit scheint kein großes Problem für Mugosa darzustellen. Dass er flink und leichtfüßig ist, war bei seinen Testspieleinsätzen zu beobachten. Zuletzt gegen den Bundesligisten und Europa-League-Starter Mainz 05 wurde der 1,88 Meter große Stürmer mit der Nummer 8 in der 75. Minute eingewechselt; kurz darauf erarbeitete er sich eine gute Torchance, vergab aber knapp. Nach und nach will Runjaic den Neuzugang weiterentwickeln, ihm Zeit geben und ihn nicht hetzen. Der 22-Jährige soll nicht von den so vielfältigen Eindrücken erschlagen werden, die ihm sein neues Leben als Berufsfußballer im manchmal hektischen Deutschland bietet. „Es geht darum, dass ich mich richtig eingewöhne, dazu gehört natürlich auch die Sprache“, weiß Mugosa. Er ist in Montenegros 190.000 Einwohner zählender Hauptstadt Podgorica (früher: Titograd) geboren und hat dort auch gespielt – wie zwei Stars der Neunzigerjahre, Predrag Mijatovic und Dejan Savicevic. Mit Buducnost Podgorica, der Station vor seinem letzten Klub FK Mladost Podgorica, hat er auch schon in der Champions-League- und Europa-League-Qualifikation gespielt. Das Ende des Trainingslagers in Herxheim hat Mugosa als Neu-Lauterer noch mitbekommen, elf Tage später folgte das nächste Trainingslager, der gestern zu Ende gegangene Aufenthalt des FCK in Bad Kreuznach, dazwischen lagen Testspiele und anstrengende Einheiten. Viel Freizeit blieb da nicht. Dennoch war Mugosa mit seinem Berater in Kaiserslautern auf Wohnungssuche und ist im Stadtzentrum fündig geworden. Er lebt zunächst allein, seine Freundin studiert in London. Auch deshalb verstehe er recht gut Englisch, erzählt er. Mit dem Reden in der Fremdsprache indes ist er in der Öffentlichkeit noch zurückhaltend. Deutsch zu lernen, das hat für den jungen Montenegriner nun jedoch Priorität. Auf dem Fußballplatz lässt er am liebsten Finten und Kopfbälle sprechen – und Tore natürlich.