Sport Speyer plant die Zeltparty

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SPEYER. Wie 2011, als die Gewichtheber des AV 03 Speyer erstmals deutscher Mannschaftsmeister wurden, wird das Finale 2017 in einem Zelt vor dem Vereinsheim „erhantelt“ werden (Samstag; mit Vorprogramm ab 16.30 Uhr, Wettkampfbeginn 17.30 Uhr). Das geschieht in einem etwas über 1000 Zuschauer fassenden und damit größeren Zelt als vor sechs Jahren.

Was den Erwartungen der Speyerer entspricht. Wollen sie doch nach 2015 und 2016 zum dritten Mal hintereinander und damit zum insgesamt vierten Mal den deutschen Titel holen. Rund 32.000 Euro ist dem Athletenverein der Domstadt die Ausrichtung der Meisterschaft wert, teilt AV-Vorsitzender Jörg Schanninger mit, „unter anderem für Zeltverleih, technische Anlagen, Genehmigung der Stadt“. Zu vergeben ist der 91. Meisterpokal in der 1922 begonnenen und mehrmals unterbrochenen Titelserie. Drei Meisterschaften in Folge hat zuletzt der AC Mutterstadt 1969, 1970 und 1971 geschafft (fünf Mal sogar, 1967 und 1968 allerdings als TSG Mutterstadt). „Wir brauchen nicht lange zu reden – wenn niemand verletzt wird, sind wir der Favorit“, sagt Mannschaftsführer Jürgen Spieß, der international versierte Routinier. Der mehrmalige Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer deutet damit an, dass Speyer die Konkurrenten SV Germania Obrigheim und Berliner TSC hinter sich lassen müsste – gemessen an den saisonalen Bestleistungen. Fallen doch hinter dem erst im zurückliegenden März erreichten Speyerer Vereinsrekord von 1000,2 Kilopunkten die Badener mit 952,2 kp und die Berliner mit 839,2 kp ziemlich ab. Weil aber in entscheidenden Wettkampfphasen wie eben dem Dreierfinale 2017 außer den Muskeln auch die Nerven aufs Höchste angespannt sind, sollten „Überraschungen“ nicht ausgeschlossen werden. Wie auch immer: „Wir wollen möglichst wieder in den vierstelligen Kilopunkt-Bereich“ gibt sich Abteilungsleiter Frank Hinderberger sehr zuversichtlich. Die erste von zwei Gewichtheber-Großveranstaltungen des AV 03 Speyer in einem Jahr – vom 3. bis 5. November 2017 folgen die deutschen Einzelmeisterschaften der Männer, Frauen, Junioren und Juniorinnen – bestreitet der Titelverteidiger mit Jürgen Spieß, Almir Velagic, Alexej Prochorow, Tom Schwarzbach, den Spaniern Josué Brachi Garcia und David Lopez Sanchez. Ersatz sind Christina Spindler und Björn Günther. Da der SV Germania Obrigheim heute gewiss auch Nico Müller aufbietet, werden voraussichtlich sechs Teilnehmer des bislang letzten olympischen Turniers antreten – von Speyers erster Garde war nur Schwarzbach 2016 nicht dabei. „Das hat es noch nie gegeben in der Nachkriegsgeschichte des deutschen Gewichthebens“, weiß AV-Ehrenvorsitzender Friedel Hinderberger. Von den Ehrengästen wird das wohl auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu schätzen wissen. Möglicherweise auch, dass auch Robert Joachim auf der vom baden-württembergischen AC Forst zur Verfügung gestellten transportablen Heberbühne kämpfen wird. Der Berliner war mit einer Silbermedaille im Stoßen und Bronzemetall im Reißen der erfolgreichste Deutsche der vor kurzem beendeten Europameisterschaft.

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