FCK Rote Teufel machen es sich selbst schwer

Wieder eine frühe Führung: FCK-Angreifer Christian Kühlwetter schlenzt den Ball ins lange Eck. Jenas Kapitän Aytac Sulu kann den
Wieder eine frühe Führung: FCK-Angreifer Christian Kühlwetter schlenzt den Ball ins lange Eck. Jenas Kapitän Aytac Sulu kann den Rückstand seiner Mannschaft nicht verhindern.

Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt gegen Drittliga-Schlusslicht Carl Zeiss Jena 2:1 (2:0). Doppel-Torschütze Christian Kühlwetter verschießt einen Elfmeter. Nach der Pause verliert der anfangs starke FCK den Faden und kann sich bei Torwart Lennart Grill bedanken, dass Jena in seinem „Heimspiel“ auf dem „Betze“ nicht noch ausgleicht.

Unterm Strich stehen sieben Punkte nach drei Spielen nach der coronabedingten Pause: Der 1. FC Kaiserslautern hat sich ordentlich Luft verschafft. Acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge hat der FCK als Tabellenzwölfter vor den letzten acht Spieltagen. Das 2:1 (2:0) an diesem Sonntag gegen Carl Zeiss Jena indes geriet nach dem Seitenwechsel unnötigerweise noch zur Zitterpartie.

Immerhin war es für den FCK der erste Dreier im Fritz-Walter-Stadion seit dem 7. Dezember 2019 – der erste Heimsieg seit diesem Tag indes war es nicht. Gastgeber war offiziell der FC Carl Zeiss. Der Tabellenletzte musste auch zu seinem zweiten „Geister-Heimspiel“ ausweichen, erst nach Würzburg, nun nach Lautern. Das Land Thüringen erlaubt in seinem Freistaat noch keine Spiele und kein Mannschaftstraining. So verbringen die Jenaer sehr viel Zeit im Bus. Und spielten zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem „Betze“. In der Hinrunde unterlagen sie 1:3 nach früher 1:0-Führung. An jenem ersten Juni-Sonntag nun legten die anderen in derselben Spielminute vor: Christian Kühlwetter sorgte für das frühe 1:0 der Lauterer (6.). Eine knappe halbe Stunde später ließ Kühlwetter sein zwölftes Saisontor zum 2:0 folgen (34.). Mit einem satten Volleyschuss nach direkt genommener Eckballflanke verkürzte Marius Grösch auf 1:2 (54.) – ein Traumtor.

Kühlwetter vergibt Elfmeter

„Die erste Halbzeit war unser Mannschaftstraining“, kommentierte Jenas Teammanager René Klingbeil den schwachen Beginn des abgeschlagenen Schlusslichts mit viel Sarkasmus. Immerhin konnte Carl Zeiss den Fernsehzuschauern einen Teil seiner Sponsoren präsentieren. Auf der LED-Bande im Fritz-Walter-Stadion etwa machte der „Teamzahnarzt des FC Carl Zeiss“ Werbung. Zahnschmerzen bekam der Tabellenletzte sehr früh: Der erneut sehr starke Florian Pick eroberte im Mittelfeld den Ball gegen Grösch und spielte ihn klug auf die linke Angriffsseite und Kühlwetter. Der vollstreckte mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 1:0 für die Roten Teufel.

In der Folge kam das lange harmlose Schlusslicht zu ein paar Vorstößen, wurde aber zunächst ebenso wenig gefährlich wie der FCK. Zu oft ließen die Lauterer die Konsequenz im letzten Spielfelddrittel vermissen. Zwingend wurden die Roten Teufel beim cleveren Zuspiel Picks auf Hendrick Zuck. Der wurde im Strafraum von Justin Schau elfmeterreif gefoult. Den Strafstoß knallte Kühlwetter an den von ihm aus linken Pfosten des Tores vor der leeren Westtribüne (33.). Sekunden später traf auch Pick den Pfosten, ehe Kühlwetter auf Vorarbeit Picks das 2:0 nachlegte (34.).

FCK lässt Jena ins Spiel kommen

Kurz nach der Pause blieb dem Lauterer Drittliga-Startelf-Debütanten Anas Bakhat sein erstes Profitor verwehrt: Florian Pick marschierte mit Ball über den halben Platz, spielte Raphael Obermair aus. Sein gut gemeintes Zuspiel auf Bakhat aber geriet zu kurz, Joy Lance Mickels konnte klären (47.). Bakhat war einer von vier Neuen in der FCK-Anfangsformation gegenüber dem 1:1 am Mittwoch gegen 1860 München. Der 20-Jährige vermochte im Mittelfeld mehr Akzente zu setzen als Nebenmann Hikmet Ciftci. Trainer Boris Schommers bescheinigte dem gebürtigen Mainzer ein „gutes bis ordentliches“ Startelf-Debüt.

Nach dem verpassten 3:0 ließ der FCK Jena ins Spiel kommen – auch für Schommers kaum erklärlich. „Ich bin mit der zweiten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden“, betonte der 41-Jährige und bemängelte, sein Team habe es nach der Pause nicht mehr geschafft, seine Angriffe zu Ende zu spielen. Als es doch gelang, wurde es teils gar kläglich. Der gegen seinen Ex-Klub eingewechselte Timmy Thiele verpasste zweimal die 3:1-Vorentscheidung: Er scheiterte jeweils freistehend an Torwart Jo Coppens (79./80.). Schommers’ Wechsel zu Schonungszwecken für kommende Aufgaben wurden zur Gefahr für den lange klar scheinenden Sieg.

Grill rettet

So musste FCK-Torwart Lennart Grill zweimal gegen Julian Günther-Schmidt sein ganzes Können aufbieten (67., 82.) und das 2:2 verhindern. „Wir können in der ersten Halbzeit höher führen“, sagte Doppel-Torschütze Kühlwetter, „und sind dann wieder ins Wackeln gekommen – warum auch immer.“

So spielten sie

FC Carl Zeiss Jena: Coppens - Kircher (76. Skenderovic), Sulu, Hammann, Fassnacht (46. Obermair) - Grösch, Schau (46. Rohr) - Kübler, Eckardt (46. Günther-Schmidt) - Gabriele (66. Donkor), Mickels

1. FC Kaiserslautern: Grill - Schad, Kraus, Sickinger, Nandzik - Bakhat (73. Bergmann), Ciftci, Zuck (73. Bachmann) - Röser (60. Thiele), Pick (60. Starke), Kühlwetter (85. Hainault)

Tore: 0:1 Kühlwetter (6.), 0:2 Kühlwetter (34.), 1:2 Grösch (54.) - Gelbe Karten: Kircher (4), Grösch (6), Rohr (3), Obermair (3), Günther-Schmidt (5) - Ciftci (2), Röser (3) - Beste Spieler: Günther-Schmidt, Mickels - Pick, Grill, Kühlwetter - Schiedsrichterin: Rafalski (Bad Zwesten).

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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