Sport Kraftvoll nach Köpenick

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Der zuletzt schwächelnde Zweitliga-Vierte 1. FC Union Berlin will heute gegen den 1. FC Kaiserslautern seine Aufstiegsambitionen unterstreichen.

Resolute Abwehrarbeit und körperliche Präsenz haben im Fußball immer Konjunktur: Auch an der traditionell stimmungsvollen Alten Försterei wird das wieder so sein, wenn der 1. FC Kaiserslautern heute (13.30 Uhr) beim 1. FC Union Berlin antritt. Mit seinen stattlichen 1,94 Metern bringt FCK-Innenverteidiger Stipe Vucur beste Voraussetzungen mit, die heute nicht nur bei Standardsituationen gefordert sein werden. Die Berliner wollen im engen Aufstiegsrennen der Zweiten Fußball-Bundesliga mal wieder ein Ausrufezeichen setzen. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller ist von Platz eins nach dem 25. Spieltag nun nach 28 Partien und nur einem Punkt aus den drei Partien der englischen Woche auf Rang vier zurückgefallen – mit seit gestern fünf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Hannover 96 und jeweils drei auf Eintracht Braunschweig und den VfB Stuttgart. So wollen die Unioner heute unbedingt dreifach punkten, um dranzubleiben. Zuletzt sorgte Kellerkind Erzgebirge Aue mit dem 1:0-Sieg durch das Tor des Ex-Lauterers Calogero Rizzuto für eine Überraschung in Berlin-Köpenick. „Man sieht, dass die Situation in der Zweiten Liga sehr, sehr eng ist, da kann jeder jeden schlagen“, sagt FCK-Innenverteidiger Vucur. Ähnliches wie Aue vor elf Tagen wollen heute Vucur und seine FCK-Kollegen schaffen, die in der Hinrunde durch Marcel Gaus’ Treffer einen 1:0-Heimerfolg gegen die Berliner feierten. Damals, am 5. November 2016, wurde Vucur erst in der 89. Minute eingewechselt, spielte lange keine Hauptrolle mehr. Immer wieder hatte sich der Hüne eigentlich gute Auftritte durch wenige, aber meist folgenschwere Patzer selbst zerstört. Seit zwei Wochen sieht die Welt für Vucur wieder anders aus. Zum Heimspiel gegen Union-Konkurrent Braunschweig hat FCK-Trainer Norbert Meier die taktische Ausrichtung in der Defensive spürbar verändert, Vucur kam in die Startelf. „Ein gutes Gefühl“, sagt der in Salzburg geborene Kroate, der als Dauerreservist im Winter Abwanderungsgedanken hegte. Seit dem Braunschweig-Spiel aber bildet der 24-Jährige mit Ewerton und Tim Heubach eine Dreier-Innenverteidigerkette. Bei Bedarf rücken die sonst offensiv ausgerichteten, hoch stehenden Außenverteidiger Phillipp Mwene und Marcel Gaus mit nach hinten, machen den Fünferriegel komplett. Bei eigenen Angriffen schalten sich Mwene und Gaus als Flügelspieler in der Offensive ein. „Viele Leute sehen das System defensiver, als es ist. Wir können mit dieser Ausrichtung sehr schnell umschalten“, betont der zuletzt ganz starke Vucur. Gut möglich, dass Meier heute die Elf ins Rennen schickt, die beim 2:0 vor acht Tagen gegen Fürth die Anfangsformation bildete; zumal Kapitän Daniel Halfar mit muskulären Problemen im Oberschenkel erneut ausfällt. Als Tabellen-13. ist der FCK weiter gefordert, sich im Abstiegskampf Luft zu verschaffen. „Wenn wir in den nächsten Spielen ordentlich punkten, sind wir auf der sicheren Seite“, meint Vucur, „es geht in der Tabelle momentan sehr schnell nach oben und sehr schnell nach unten.“

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