Sport kommentar: Schröders Basta-Politik

Martin Schmidt bleibt Trainer des FSV Mainz 05. Ob die Entscheidung richtig ist, muss sich weisen.

Respekt verdient sie auf jeden Fall.

Christian Streich ist für manch einen seiner Kollegen schon in die Bresche gesprungen. Der Trainer des SC Freiburg verspürt Empathie für die Mitstreiter seiner Zunft, vor allem, wenn sie seiner Façon nach zu Unrecht an den Pranger gebunden oder der Entlassung geweiht werden. Auch dem Mainzer Fußballlehrer Martin Schmidt stand Streich vor dem jüngsten Duell der beiden Bundesligisten mit Worten bei. Ein Unding sei es, Schmidt infrage zu stellen, wetterte Streich, der sei ein „Super-Typ“, der „Top-Arbeit“ leiste und dem einfach etwas das Spielglück fehle. Die Sache ist dann doch etwas verzwickter. Fünf Niederlagen in Serie resultieren nicht allein aus einem Mangel an Dusel. Eine Chefetage kann und muss einen solchen Trend in alle Richtungen hinterfragen, es verbietet sich, sehenden Auges in den Untergang zu rauschen, nur um ein Image zu wahren. Trainerwechsel in explosiver Lage haben schon die größten Fußball-Wunder hervorgerufen. Ebenso oft sind sie ohne jeden Effekt geblieben. Martin Schmidt arbeitet nicht fehlerfrei, natürlich nicht. Vielleicht aber liegt der Unterschied zu der in der Europa League endenden Vorsaison oder der aktuellen Hinserie auch nur darin, dass Yunus Malli den Verein Richtung Wolfsburg verlassen hat. Malli ist mit sechs Treffern noch immer der beste FSV-Torschütze der Spielzeit. Das sagt nicht alles, aber vieles. Er war der Fixpunkt der Mainzer Elf. Seine Ideen fehlen seit dem Winter, seine Vorlagen ebenso. Gestern beendete Manager Rouven Schröder die Diskussion. Schmidt bleibt, bis zum Saisonende, mindestens. Basta! Ob der Entscheid richtig ist, muss sich weisen. Doch er bezeugt eine besondere Haltung. Respekt.

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