Sport Königsblaues Aufatmen

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Gelsenkirchen. Der souveräne 3:0 (3:0)-Sieg in der Bundesliga gestern gegen den FC Augsburg gibt Schalke 04 Zuversicht, nach dem 1:1 im Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach das Viertelfinale der Europa League zu erreichen.

Das Thema Abstiegskampf ist wohl passé – plötzlich sieht es sogar wieder so aus, als könne ein Europapokalplatz ein realistisches Ziel werden. Dank der Patzer der Konkurrenz beträgt der Rückstand auf Platz sechs nur noch fünf Punkte. Doch damit mochte sich Schalke-Trainer Markus Weinzierl nach dem Erfolg gegen seinen Ex-Klub nicht beschäftigen. „Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern nur auf uns. Es sind noch zehn Spiele und 30 Punkte zu vergeben. Und es kommt ja auch immer darauf an, was die Konkurrenz macht“, sagte der 42-Jährige und fügte hinzu: „Aber in erster Linie sind wir für uns selbst verantwortlich.“ Das sind auch die Augsburger, die gestern einen rabenschwarzen Tag erwischten. Bereits nach vier Minuten lagen sie durch Schalkes Winter-Neuzugang Guido Burgstaller mit 0:1 zurück, der bald danach sein viertes Bundesliga-Saisontor (29.) nach toller Vorarbeit von Choupo-Moting nachlegte. „Dann verschießen wir noch den Elfmeter. Das hat heute ein bisschen ins Bild gepasst“, kommentierte FCA-Trainer Manuel Baum die wohl endgültig spielentscheidende Szene in der 32. Minute, als Kapitän Paul Verhaegh vom Strafstoßpunkt am großartig reagierenden Schlussmann Ralf Fährmann scheiterte. Und es kam noch schlimmer für die Gäste. Als Stürmer Raúl Bobadilla, den Benedikt Höwedes im Strafraum am Fuß erwischt hatte, an der Seitenlinie behandelt wurde, gab es den nächsten Nackenschlag durch Daniel Caligiuris Premierentreffer in Königsblau zum 3:0 (34.). „Wir haben das Spiel in der ersten Spielhälfte verloren. Bei den Gegentoren haben wir schlecht verteidigt“, monierte Baum, der seine Elf bis zur Partie gegen den SC Freiburg wieder aufrichten will. „So gewinnt man einfach kein Spiel“, sagte Verhaegh und räumte Fehler ein. Schließlich scheiterte er nicht nur beim Strafstoß, es fielen auch alle drei Gegentore über seine rechte Abwehrseite. „Wir müssen das Spiel abhaken und sehen, dass wir schnell wieder unsere Leistung bringen“, meinte Moritz Leitner nach seinem verpatzen Startelf-Debüt. Mit ihren drei Treffern bewiesen die Winterzugänge Burgstaller und Caligiuri, dass sie sich schnell auf Schalke integriert haben. Vor allem der Österreicher Burgstaller, für 1,5 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg gekommen, ist kaum noch aus der Elf wegzudenken. „Wir sind froh und glücklich, dass wir den Mut hatten, einen Zweitliga-Torjäger zu holen“, lobte Weinzierl den umtriebigen und zweikampfstarken Burgstaller. „Ich freue mich, dass er zwei Tore gemacht hat. Aber er arbeitet auch sehr viel.“ So spielten sie FC Schalke 04: Fährmann - Kehrer, Höwedes, Nastasic, Kolasinac (77. Aogo) - Geis, Bentaleb - Caligiuri (64. Schöpf), Meyer, Choupo-Moting - Burgstaller (85. Konopljanka) FC Augsburg: Hitz - Verhaegh, Kacar, Hinteregger, Stafylidis - Leitner, Kohr - Schmid (46. Teigl), Altintop (77. Max), Koo - Bobadilla (40. Ji) Tore: 1:0 Burgstaller (4.), 2:0 Burgstaller (29.), 3:0 Caligiuri (34.) - Gelbe Karten: Bentaleb (5/4), Höwedes (5/1), Aogo - Beste Spieler: Kolasinac, Choupo-Moting, Burgstaller - Bobadilla - Zuschauer: 59.481 - Schiedsrichter: Kampka (Mainz). |dpa/sid

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