Sport Ex-Weltmeister Keke Rosberg feiert seinen 70. Geburtstag

Markenzeichen markanter Schnauzbart: Keke Rosberg. Er lebt in Finnland, residiert in Monaco und auf Ibiza.
Markenzeichen markanter Schnauzbart: Keke Rosberg. Er lebt in Finnland, residiert in Monaco und auf Ibiza.

In seiner aktiven Zeit zählte er zur Garde der „Wilden“ in der Formel 1. Inzwischen ist Keijo Erik Rosberg ruhiger geworden und hat sich fast komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Heute feiert „Keke“ seinen 70. Geburtstag.

In den 1970/80er Jahren, in der Zeit also, die gerne mit dem Zitat „als Sex noch sicher und Motorsport gefährlich war“ beschrieben wird, gab der in Schweden geborene Finne schon rein äußerlich das Bild eines Draufgängers ab: markanter Schnauzbart, große Sonnenbrille, Zigarette im Mundwinkel und fast immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Das Etikett „fliegender Finne“ verdiente sich Keke Rosberg aber vor allem durch seinen mutigen und kompromisslosen Fahrstil. Mit dem Motorsport kam Rosberg früh in Kontakt, da seine Eltern Rallyes fuhren. Die Anfänge bestritt er im Kart, es folgten diverse Nachwuchskategorien. 1978 schaffte er den Sprung in die „Königsklasse“, die Formel 1. Zunächst mit überschaubaren Ergebnissen. In seiner Premierensaison steuerte er drei Fabrikate: zunächst einen Theodore, dann einen ATS des Dürkheimer Unternehmers Günter Schmid und schließlich einen Wolf. Für Walter Wolf Racing fuhr Rosberg auch 1979, blieb aber weiter ohne WM-Punkte. 1980 und 1981 stieg er bei Fittipaldi ein, schaffte hier auch seine ersten Zähler. 1982 gelang der Durchbruch bei Williams. Zwar siegte Rosberg nur in einem einzigen Rennen, dem Grand Prix der Schweiz in Dijon, doch am Saisonende durfte er sich als Weltmeister feiern lassen. Die Kombination Rosberg/Williams blieb auch in den Jahren danach recht erfolgreich, 1985 etwa war der Finne noch einmal WM-Dritter. Sein letztes Formel-1-Jahr war 1986 als Teamkollege von Alain Prost bei McLaren. Doch angesichts der häufig vom Spritsparen limitierten Rennerei verlor er die Lust und erklärte seinen Rücktritt nach 114 Grands Prix, in denen er fünf Siege erringen konnte.

Eigenes Team 1994 gegründet

Nach einer jahrelangen Pause gab er ein Comeback in geschlossenen Rennautos, obwohl er einst verkündet hatte, dass zwar ein Klo ein Dach habe, ein richtiges Rennauto aber eben nicht. 1990 und 1991 startete er für Peugeot in der Sportwagen-WM, 1992 stieg er um in die DTM. Zunächst fuhr er für Mercedes, 1993 für Opel. 1994 gründete er sein eigenes Team mit Sitz im Neustadter Gewerbegebiet Nachtweide, wo das High-Tech-Unternehmen noch heute residiert und unter anderem in der DTM sowie im GT Masters sehr erfolgreich ist. Ende 1995 beendete er seine aktive Karriere. Danach fungierte Keke Rosberg als Manager von Fahrern wie Mika Häkkinen oder JJ Lehto. Auch als TV-Experte machte er sich einen Namen. Seinen Sohn Nico begleitete Keke Rosberg lange an den Rennstrecken, ehe er sich seit 2010 rar machte. Die Karriere seines Sohnes, der 2016 als Weltmeister zurücktrat, verfolgte Rosberg als „nervöser Fan“. Beim Finale 2016, als Nico den Sack zumachte, war Keke aber vor Ort. Beim Monaco-Grand-Prix in diesem Jahr drehten dann zwei Generationen Rosberg Demorunden in ihren WM-Autos. Der Kreis hatte sich geschlossen.

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