Sport Eine Frage der Ehre
Kaiserslautern (zkk). Der 2:1-Sieg in Bochum tat der geschundenen Lauterer Seele gut, die drei Zähler dem Punktekonto der Roten Teufel: Heute (18.30 Uhr) gilt’s für den 1. FC Kaiserslautern am zehnten Zweitliga-Spieltag gegen Fortuna Düsseldorf die Leistung zu bestätigen, das Publikum im Fritz-Walter-Stadion mitzunehmen und zu versöhnen.
„Grundsätzlich haben wir – trotz allem – eine gute Stimmung hier“, sagt Daniel Halfar. Dass daraus mitunter auch eine Missstimmung wurde, lag nach seinem Dafürhalten auch an nicht so guten bis schlechten Darbietungen. „Manche hatten nicht das Gefühl, dass wir alles geben“, weiß der 27-Jährige, der heute erstmals daheim als Kapitän auflaufen wird. Die Startelf bleibt gegen Fortuna unverändert, nachdem Jean Zimmer gestern Abend beim Abschlusstraining grünes Licht gab. Antonio Colak und Kacper Przybylko bilden den „ersten Sturm“. Sturm-Joker ist Lukas Görtler, der für Maurice Deville in den 18-Mann-Kader rückt. Die „Heimschläfer“ treffen sich erst heute Vormittag. Wie letzte Woche steht eine kleine Radtour auf dem Einstimmungsprogramm. Strampeln für den Erfolg ... „In Bochum haben wir als Einheit funktioniert“, sagt Halfar, den Konrad Fünfstück in seiner ersten Amtshandlung als Cheftrainer zum Kapitän und Nachfolger Chris Löwes berief. Wie dem Trainer, so ist auch Halfar ganz wichtig, dass Löwe einen ungebrochen hohen Stellenwert besitzt. „Ich habe mit Chris über die Situation gesprochen. Sein Wort hat in der Mannschaft Gewicht“, betont Halfar. Dass er jetzt in dem Verein Kapitän ist, für den er schon als Jugendlicher spielte, bei dem Verein, wo er Profi wurde, mit 17 in der Bundesliga debütierte, bewertet der 27-Jährige „grundsätzlich als große Ehre“. „Viel ändert sich für mich aber nicht, ich habe ja auch vorher versucht, Verantwortung zu übernehmen. Es ist eher die öffentliche Wahrnehmung, die sich durch das Amt verändert“, sagt der neue Spielführer. Er will die Mannschaft führen, mit Rat und Tat bereit stehen, wenn er denn gefragt ist. Leistung will er sprechen lassen, betont Halfar. Der feine Techniker demonstrierte in Bochum eindrucksvoll: Er besitzt auch ein Kämpferherz. Große Klasse wie er seinen Körper (1,73 Meter, 67 Kilo) gegen Bochums Sturmtank Peniel Mlapa (1,93 Meter, 89 Kilo) einsetzte und grätschend zur Ecke klärte. „So oft hab` ich Daniel noch nie grätschen gesehen“, schwärmt Sascha Mockenhaupt. Fortuna wollte durchstarten, die Mannschaft ist mit sechs Punkten derzeit aber Drittletzter. Spieler wie Didier Ya Konan, Julian Koch, Joel Pohjanpalo, Karim Haggui oder Torhüter Michael Rensing haben Klasse. Und an einem guten Tag kann vor allem auch Kerem Demirbay was bewegen. Nach einem Licht-und-Schattenjahr beim FCK spielt der 22-Jährige als Leihgabe des Hamburger SV nun für die Düsseldorfer. Dafür haben sie Regisseur Michael Liendl geopfert. „Fortuna hat große Qualität“, sagt der FCK-Coach. Nach dem Abschlusstraining scharte er gestern Abend die Seinen um sich und schwor sie lautstark ein: „Das Flutlicht brennt! Da muss man geil sein, zu verteidigen und Tore zu erzielen. Und Menschen glücklich zu machen!“ So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Müller - Zimmer, Vucur, Mockenhaupt, Löwe - Piossek, Karl, Halfar, Gaus - Colak, Przybylko – Ersatz: Alomerovic, Heubach, Klich, Ring, Jenssen, Pich, Görtler – Es fehlen: Fomitschow (Innenbandzerrung im Knie), Jacob (Reha nach Kreuzbandriss), Schulze (Aufbautraining nach Achillessehnenverletzung), Ziegler (Rot-Sperre) Fortuna Düsseldorf: Rensing - Schauerte, Haggui, Strohdiek, Schmitz - Koch, Sobottka - Fink, Demirbay, Sararer - Ya Konan – Es fehlen: Avevor (Knochenquetschung), Bellinghausen (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Bolly (Zahnentzündung), da Silva Pinto (Kieferverletzung), Gartner (Sprunggelenkverletzung) Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).
