Sport Die Besten spielen im Tor und im Abwehrzentrum

Julian Pollersbeck (2,53), Robin Koch (2,55) und Ewerton (2,62) sind nach dem RHEINPFALZ-Notenspiegel die besten Spieler des 1. FC Kaiserslautern nach der Zweitliga-Hinrunde. Die Einzelkritik.

Torhüter André Weis:

Ein unglückliches Debüt gegen Hannover, dann solide, einmal richtig gut, schließlich in Sandhausen die Rote Karte nach Handspiel außerhalb des Sechzehnmeterraumes. Der vom FSV Frankfurt als Nummer 1 gekommene 27-Jährige sitzt seither auf der Bank. „Bitter für ihn, aber er muss die Situation annehmen“, sagt Sportdirektor Uwe Stöver. Julian Pollersbeck: Die zweiwöchige Sperre von André Weis nutzte Julian Pollersbeck. Er kassierte in 14 Einsätzen sieben Gegentore, ging nach acht Spielen mit weißer Weste vom Feld. Zweimal sah er schlecht aus: beim Gegentreffer von Omladic in Braunschweig und beim Siegtor Burgstallers in Nürnberg. Abwehr Phillipp Mwene: Stand als einziger Lauterer in allen 1530 Minuten der Hinrunde auf dem Platz. Macht nach fatal schwachem Start erstaunliche Fortschritte. Bissig und couragiert, bei seinen Vorstößen nicht effektiv. Stipe Vucur: Eigentlich ein Top-Mann in der Innenverteidigung. Eigentlich. Verlor durch zu viele schwerwiegende Leichtsinnsfehler seinen Stammplatz an Robin Koch. Wahrscheinlich einer, der sich nach einem neuen Klub umsieht. Tim Heubach: Ein Auf und Ab. Ihm fehlen Konstanz und eine griffige Spieleröffnung. Verlor seinen Stammplatz an Ewerton. Naser Aliji: Technisch begabt, aber mit taktischen Schwächen. Spielt zu oft Russisches Roulette. Konnte die Lücke, die Chris Löwe riss, nicht schließen. Robin Koch: Mit großer Kopfballstärke und Umsicht eine wirkliche Verstärkung. Spielt fast fehlerlos. Im Offensiv-Kopfball muss er seine Stärken in der Luft besser ausspielen. Der nächste Entwicklungsschritt ist die konstruktive Spieleröffnung. Ewerton: Die Leihgabe von Sporting Lissabon ist der Stabilisator der Abwehr. Fast perfektes Stellungsspiel. Spielt mit Ruhe und Übersicht. Offensiv steigerungsfähig. Mittelfeld Patrick Ziegler: In der Innenverteidigung trotz seiner Fähigkeiten im zweiten Stock ein Sicherheitsrisiko. Auf der Sechs in der Raute defensiv stark, aber mit vielen Fehlpässen im Spielaufbau. Christoph Moritz: Kam aus Mainz, hatte keine Spielpraxis. Das Manko war schnell spürbar, Krankheit und Verletzungen ließen ihn nur schwer in Tritt kommen. Starke Auftritte in der Raute, hatte großen Anteil am Zwischenhoch mit drei Siegen in Folge. Zuletzt schwach. Daniel Halfar: Fiel lange verletzt aus. Sucht Form und Position. Läuferisch und kämpferisch stark. Alexander Ring: Grandioser Auftritt beim 3:0 gegen Dynamo Dresden, ansonsten klaffen zwischen Anspruch und Wirklichkeit Welten. Ein Abschied in der Winterpause würde nicht überraschen. Zoltan Stieber: Kam vom Hamburger SV, bereichert die Kreativabteilung. Technisch fast perfekt, laufstark, aber zu wenig torgefährlich. Ihm fehlt Konstanz. Aus den Standards muss dringend mehr Ertrag erzielt werden. Marlon Frey: Leihgabe von Bayer Leverkusen. Startete vielversprechend. Nachdem er das Siegtor der Stuttgarter verschuldete, nur noch Statist. So haben sich das alle drei Vertragspartner nicht vorgestellt. Ob die Ausleihe weiter Sinn ergibt? Max Dittgen: Besitzt Potenzial. Defizite im Rückwärtsgang verhinderten mehr Spielzeiten. Hat sich zuletzt merklich verbessert. Marcel Gaus: Kämpferisch ein Vorbild. Aufwand und Ertrag stehen in einem Missverhältnis. Löste mehrfach die Probleme links in der Abwehrkette. Seine Dynamik kann er als Linksaußen besser ausspielen. Robert Pich: Fasste auch im zweiten Anlauf nicht Fuß. Der Vertrag wird zum Jahresende aufgelöst. Sebastian Kerk: Kam verletzt als Leihgabe des SC Freiburg. Ein Hoffnungsträger. Nach dem Comeback erlitt er eine Syndesmosebandverletzung, kehrt zur Rückrunde zurück. Nicklas Shipnoski: Mit zwei Kurzeinsätzen für gute Leistungen im Training belohnt. Er will nach dem Abi nach der Winterpause voll angreifen. Angriff Lukas Görtler: Meist im Sturm eingesetzt, aber auch am rechten Flügel aktiv. Großartiger Kämpfer, guter Vorbereiter, spielerisch verbessert, vergab aber sehr gute Torchancen. Osayamen Osawe: Pfeilschnell, kein Kombinationsspieler. Ihm fehlen maßgeschneiderte Pässe, mitunter auch Flanken. Hätte zehn Tore machen müssen, nicht nur fünf! Jacques Zoua: Kam verletzt, spielte stark, verletzte sich. Wuchtiger Stürmer, der konditionell aufholen muss. Kacper Przybylko: Sorgenkind. Drei Kurzeinsätze, probt im Januar sein Comeback. Sebastian Jacob: Nach einem Jahr Verletzungspause muss er Praxis verschafft bekommen – vielleicht als Leihgabe bei einem Drittligisten. Robert Glatzel: Talent aus der U23. Bisher nur Kurzeinsätze. Er hat eine Chance verdient!|zkk/osp

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