FUSSBALL DFB-Pokal: HSV gewinnt kuriosen Elfer-Krimi

Freude pur: HSV-Torschütze Robert Glatzel.
Freude pur: HSV-Torschütze Robert Glatzel.

Der Hamburger SV hat in einem DFB-Pokal-Krimi die Träume des 1. FC Köln jäh platzen lassen. Der Zweitligist gewann am Dienstagabend beim Bundesligisten mit 5:4 (1:1, 0:0, 0:0) nach Elfmeterschießen.

Damit hat der HSV den vierten Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale in acht Jahren geschafft. Robert Glatzel (92.) brachte die Hanseaten in der Verlängerung in Führung. FC-Torjäger Anthony Modeste rettete Köln in allerletzter Sekunde per Foulelfmeter ins Stechen (120.) – ein Nervenspiel. Beim letzten Elfer rutschte Kölns Florian Kainz aus, schoss sich selbst an – sein Tor zählte nicht. Kurios.

Steffen Baumgart und sein HSV-Trainerkollege Tim Walter hatten sich mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. Der Bundesliga-Neunte dominierte die Anfangsphase, Sebastian Andersson prüfte Hamburgs Torwart Daniel Heuer Fernandes (7.).

Köln hat Platz, macht aber zu wenig daraus

Im bereits 108. Pflichtspiel der beiden Traditionsklubs gegeneinander machten die Kölner zu wenig aus den sich bietenden Räumen. Zudem vergab Mark Uth in der 21. Minute eine Riesenchance, als er den Ball in der Folge eines Fehlpasses von Heuer Fernandes trotz bester Position nicht im Tor unterbringen konnte. Torjäger Modeste saß zunächst nur auf der Bank, der 33-Jährige kam in der 60. Minute in die Partie.

Der HSV leistete sich zunächst zu viele Abspielfehler. Der Zweitligist konnte in der ersten Halbzeit nur selten gefährliche Szenen entwickeln, die vergebene Chance von Glatzel entstand mehr zufällig als gewollt (35.). Außenverteidiger Moritz Heyer hatte allerdings Pech, als er nach einem Solo nur den Pfosten traf (45.+1).

HSV-Torwart Heuer Fernandes ist auf dem Posten

Eine Minute nach dem Wiederanpfiff vereitelte Heuer Fernandes gegen Jan Thielmann eine weitere große Kölner Chance (46.). Der FC erhöhte kurzzeitig den Druck, Andersson hatte per Kopf die nächste gute Gelegenheit (49.). Dann aber kam der HSV besser in die Partie. Sonny Kittel prüfte FC-Torwart Marvin Schwäbe mit einem Freistoß (72.), Heyer traf nach einem Freistoß wieder den Pfosten (83.). Wenig später ging es in die Verlängerung, in der Glatzel per Kopf früh traf. Der Klassenunterschied war in der Folge kaum mehr erkennbar, dem FC gelang nur noch wenig. Der Elfer nach einem Foul von Sebastian Schonlau rettete Köln ins Stechen.

So spielten sie

1. FC Köln: Schwäbe - Ehizibue (66. Schmitz), Kilian, Hübers, Horn (60. Özcan) - Hector - Schindler (76. Duda), Ljubicic, Thielmann (101. Kainz) - Uth, Andersson (60. Modeste)

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim (111. Gyamerah) - Reis, Meffert, Kittel - Wintzheimer (78. Jatta), Glatzel (117. Kaufmann), Alidou (103. Kinsombi)

Tore: 0:1 Glatzel (92.), 1:1 Modeste (120./Foulelfmeter) - Elfmeterschießen: 0:1 Kinsombi, Heuer Fernandes hält von Özcan, Schwäbe hält von Kittel, 1:1 Modeste, 1:2 Vuskovic, 2:2 Ljubicic, 2:3 Gyamerah, 3:3 Duda, 3:4 Schonlau, Kainz verschießt - Gelbe Karten: Hector, Schindler, Hübers - Reis, Schonlau (2) - Beste Spieler: Hector, Uth - Heuer Fernandes, Reis - Zuschauer: 750 - Schiedsrichter: Schlager (Rastatt).

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