Sport Der Kapitän gibt Vollgas
KAISERSLAUTERN (zkk). Die beste Rückrundenmannschaft der Zweiten Bundesliga ist auch die beste Heimmannschaft: Das will der 1. FC Kaiserslautern heute gegen den FC St. Pauli untermauern, das Punktekonto mit Macht um drei auf 57 aufstocken. 44.000 der verfügbaren 49.780 Eintrittskarten waren gestern Abend verkauft (Anpfiff: heute, 13 Uhr, Fritz-Walter-Stadion).
Nach dem 2:3 von Darmstadt hofft FCK-Sportdirektor Markus Schupp darauf, dass die junge Mannschaft Schlagfertigkeit beweist, heute „die richtige Antwort geben wird“. „Mit maximaler Leidenschaft“ will Trainer Kosta Runjaic seine Jungs auf der drittletzten Etappe „gegen einen um die Existenz kämpfenden Gegner“ sehen. Offen ließ der Coach gestern nach der abschließenden Trainingseinheit die Torwartfrage: Sippel oder Müller? Tobias Sippel (27), die zum Saisonende scheidende Nummer 1, ist wieder fit. Sein mutmaßlicher Nachfolger Marius Müller (21) hatte Sippel gut vertreten. Wie berichtet, kehrt Dominique Heintz für Tim Heubach, der eine Muskelverletzung im Oberschenkel erlitten hat, in die Startelf zurück. Ein Fragezeichen setzt der Coach noch hinter die Taktik: 4-2-3-1 oder doch ein 4-4-2 mit der Doppelspitze Philipp Hofmann/Simon Zoller? Der bewährte Sturmjoker Sebastian Jacob, den eine Grippe stoppte, trainierte gestern wieder leicht, ist aber noch nicht wieder einsatzfähig. Nicht im Kader ist der sehr begabte Manfred Osei Kwadwo (19), der heute nicht in der Regionalliga spielt. „Manni bleibt hier, er soll das alles erleben und aufsaugen. Wir bauen auf ihn“, erklärte Trainer Runjaic. Willi Orban ist 22, seit Februar Kapitän, der jüngste der Liga. Er geht voran, er wird dem eigenen Anspruch vollauf gerecht. „Ich will mehr Verantwortung übernehmen“, sagte der Abwehrspieler, als er vor der Saison die Rückennummer 34 ablegte und das Trikot mit der Nummer 4 übernahm. Vier Tore hat Orban bisher auf dem Konto. „Es ist noch nicht zu Ende“, orakelte der U21-Nationalspieler nach seinem letzten Treffer beim 4:0 gegen Heidenheim. „Wir wollen aufsteigen, ich will aufsteigen – und zwar direkt. Relegation hatten wir schon, das muss nicht noch mal sein“, sagt der Kapitän. Er wird als Musterprofi geschätzt, er geht voran, im Training wie im Spiel. „Es kommt jetzt darauf an, mental stark zu sein, auf die Aufgabe fokussiert zu sein“, betont Orban. Das 2:3 von Darmstadt, der unberechtigte Elfmeter – abgehakt. „Fußball ist ein Tagesgeschäft. Wir haben uns geärgert. Aber jetzt ist das Schnee von gestern.“ Das Hier und Heute zählt. Und das heißt FC St. Pauli. Klar: Das 3:1 von Erzgebirge Aue gegen Mitbewerber KSC „hat uns in die Karten gespielt“, sagt Orban: „Ich habe mich gefreut, dass Stefan Mugosa getroffen und gut gespielt hat.“ Die Lauterer Leihgabe war so wertvoll … Durch den Ausfall von Tim Heubach ist Dominique Heintz wieder erste Wahl und Partner von Orban im Abwehrzentrum. „Man sieht, wie schnell es geht. Tim hatte einen super Job gemacht. Jetzt ist Dominique wieder dabei, da braucht man sich keine Sorgen zu machen.“ So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Müller - Schulze, Orban, Heintz, Löwe - Karl, Ring - Matmour, Demirbay, Zimmer - Zoller – Ersatz: Sippel, Schindele, Fomitschow, Stöger, Klich, Thommy, Hofmann – Es fehlen: Gaus (Reha nach Oberschenkeloperation), Jacob, Younes (beide krank), Heubach (Muskelverletzung im Oberschenkel), Jenssen (Trainingsrückstand) FC St. Pauli: Himmelmann - Schachten, Sobiech, Kalla, Halstenberg - Alushi, Daube - Sobota, Buchtmann, Buballa - Thy – Es fehlen: Gonther (Gelb-Sperre), Kringe (Hüftarthrose), Thorandt (Knieverletzung) Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne) Hinrunde: 3:1.