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Fussball: Der SC Freiburg demonstriert beim 2:0-Sieg gegen den harmlos-hilflosen 1. FC Kaiserslautern einen Klassenunterschied. Nicolas Höfler und Florian Niederlechner nutzen zwei kapitale Fehler von Mateusz Klich und Marius Müller.

FREIBURG. Der 1. FC Kaiserslautern, der in dieser Saison auswärts so bemerkenswert Flagge zeigte, flaggte leistungsmäßig gestern auf Halbmast. Mit dem 0:2 (0:1) beim Zweitliga-Zweiten SC Freiburg war der FCK noch gut bedient. Um ein Haar aber hätte der FCK den Spielverlauf zwei Minuten vor Bastian Dankerts Pausenpfiff auf den Kopf gestellt. Doch Marcel Gaus vergab nach Marc-Oliver Kempfs Ballverlust und Jean Zimmers Vorarbeit die große Ausgleichschance. Es war die erste und vorletzte Lauterer Möglichkeit. Einen ähnlich großen Bock wie Kempf schoss Mateusz Klich (8.). Er ließ sich 25 Meter vor dem eigenen Tor den Ball von Nicolas Höfler abluchsen, der im Zusammenwirken mit Vincenzo Grifo für das 1:0 sorgte. War’s Schlafmützigkeit? War’s Sorglosigkeit? War’s Überheblichkeit? Die Torheit war in jedem Fall das Signal zu einem imposanten Sturmlauf des Tabellenzweiten, der seine technische Überlegenheit demonstrierte. Ohne Marius Müller in glänzender Form hätte der FCK gewiss bis zur Halbzeitpause drei oder vier Tore bekommen. So parierte der Lauterer Torhüter nach Karl-Foul einen Klasse-Freistoß von Grifo (19.) und vereitelte nach Abrashis Konter mit einer Glanztat gegen Karim Guédé eine Riesenchance. Drei Minuten später trat Sascha Mockenhaupt ein Luftloch, Florian Niederlechner lief allein aufs Lauterer Tor zu, scheiterte am grandios reagierenden Müller. Bitter für den 22-Jährigen, dass er drei Minuten nach der Pause entscheidend patzte: Niederlechner hatte sich gegen Karl durchgesetzt, Müller ließ den Ball durch die Beine rutschen – 2:0. „Ich war schon auf den Abwurf konzentriert, dann ist passiert, was nicht passieren darf“, sagte Müller nach seinem fatalen Fehlgriff. Dass Trainer Konrad Fünfstück nach der Pause auf 4-2-3-1 umstellte – Makulatur. Freiburg spielte Katz und Maus mit den unterlegenen Biedermännern vom Betzenberg. Es war ein Klassenunterschied. „Wir haben es nicht geschafft, in die Zweikämpfe zu kommen“, sagte Marcel Gaus nach der Vorführung in zwei Akten. Die überschaubaren Torannäherungen der Lauterer waren an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Dem Mittelfeld fehlte die Kreativität der gesperrten Halfar und Jenssen, die Flanken kamen schlecht, die Spitzen blieben stumpf. Die Mannschaft fand keinen Zugriff auf die spielstarken Freiburger, deren linke Flanke mit Grifo und Christian Günter zur Schokoladenseite wurde. Da biss sich bei allem Engagement bei seinen Vorstößen auch Jean Zimmer die Zähne aus. „Die Basis sind diese Aggressivität und dieser Hunger. Die Fitness ist da, die uns am Anfang nach unserer Scheißvorbereitung fehlte. Der Hunger muss immer da sein“, sagte SC-Trainer Christian Streich. „Nur zwei, drei Leute hatten Normalform. In Freiburg kann man verlieren, aber mit der Art und Weise, wie wir verloren haben, können wir natürlich nicht zufrieden sein“, sagte Chris Löwe, Lauterns Bester. Er mochte auch nicht über die beiden Gastgeschenke reden: „Wenn sie die beiden Tore nicht schießen, schießen sie eben zwei andere, deswegen brauchen wir über die individuellen Fehler gar nicht reden.“ „Wenn wir hier eine Chance haben wollen, dann dürfen wir keine Fehler machen“, haderte FCK-Trainer Fünfstück, der sich über die tolle Unterstützung durch 2000 Lauterer Fans freute. Auch Tim Heubach dankte dafür: „Wir haben scheiße gespielt und werden dann so toll von den Fans verabschiedet, da hat man schon gesehen, wir sitzen alle in einem Boot.“ Das soll am Dienstag (17.30 Uhr) gegen 1860 München wieder Erfolgskurs steuern. „Wir können jeden Gegner schlagen – wenn wir elf Mann auf dem Platz haben“, sagte Löwe. 

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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