Sport Bertram lässt KSC-Traum zerplatzen

Alles klar: Sören Bertram und sein dritter Streich zum 3:1 für Erzgebirge Aue gegen den KSC.
Alles klar: Sören Bertram und sein dritter Streich zum 3:1 für Erzgebirge Aue gegen den KSC.

«AUE.» Der Karlsruher SC muss nach der verdientermaßen verlorenen Relegation ein weiteres Jahr in der Dritten Liga antreten. 3:1 (1:1) gewann Erzgebirge Aue gestern Abend zu Hause das Relegationsrückspiel und darf sich auf eine weitere Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga freuen. Das Hinspiel endete 0:0.

Schon Minuten vor dem Abpfiff saßen viele Auer Fans auf den Zäunen, während die KSC-Anhänger deprimiert schwiegen. Kurz darauf war Schluss. „Wir waren heute einfach zu passiv, uns hat der Mut gefehlt“, bilanzierte KSC-Verteidiger Daniel Gordon. „So kann man hier nicht bestehen.“ Ähnlich sah es Trainer Alois Schwartz: „Aue hat sich verdient durchgesetzt. Auch wenn wir alle enttäuscht sind, bin ich stolz darauf, was die Mannschaft das Jahr über geleistet hat.“

Aue mit vielen Chancen

Angetrieben von den 16.000 Fans im Erzgebirgs-Stadion, reihte Aue von Beginn an einen Angriff an den nächsten. Erst strich ein Kopfball von Fabian Kalig über die Latte (2.), kurz darauf verfehlte Sören Bertram mit einem direkten Freistoß nur knapp das Karlsruher Tor (9.). Der KSC wirkte angesichts des Auer Angriffsschwungs lange wie gelähmt und versuchte es, wenn er an den Ball kam, meist mit langen Pässen in die Spitze, die allerdings stets versandeten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Zweitligist in Führung ging: Nach einem langen Ball von Mario Kvesic, der ungehindert zum Flanken kam, ließ sich Bertram die Chance nicht nehmen und traf per Kopf zur verdienten Führung (25.). Danach schaltete Aue ein wenig zurück, überbrückte aber immer wieder schnell und zielstrebig das Mittelfeld: Bertram traf nach einem Konter das Außennetz (41.). Einigermaßen unerwartet fiel dann kurz vor der Pause doch noch das 1:1. Nach einem Eckball von Marvin Wanitzek traf Fabian Schleusener per Kopfballaufsetzer zum Ausgleich (44.). Immerhin kam Karlsruhe mit etwas mehr Schwung aus der Kabine. Doch dann ereilte den KSC der nächste Nackenschlag. Wieder war Bertram der Torschütze, diesmal traf er mit einem 20-Meter-Schuss ins lange Eck (53.). Kurz darauf hatte der Drittligist eine Chance zum Ausgleich, doch der artistische Kopfball von Marvin Pourié ging über die Latte (55.). Dem KSC drohte nun die Zeit wegzulaufen, Schwartz brachte den Drittliga-Rekord-Torschützen Anton Fink. Der hatte gleich eine erste Chance, schoss aber Männel an (69.). Dann fiel das dritte Auer Tor – und damit die Entscheidung, die erneut unter gnädiger Mithilfe der Karlsruher Defensive zustande kam. Diesmal ließ sich Jonas Föhrenbach auf der linken Abwehrseite von Kalig überlaufen, der im richtigen Moment nach innen legte, und der Mann des Tages traf erneut: Bertram erzielte seinen dritten Treffer zum 3:1 (75.). Der von seinen Gefühlen überwältigte Stürmer sicherte sich nach seinem ersten Dreierpack als Profi den Spielball als Andenken. „Wir haben eigentlich eine gute Saison gespielt“, sagte KSC-Torwart Benjamin Uphoff. „Umso bedauerlicher, dass sie so zu Ende geht.“ SO SPIELTEN SIE FC Erzgebirge Aue: Männel - Rapp, Tiffert, Cacutalua - Kalig, Riese, Fandrich, Kempe - Kvesic (71. Nazarov), Bertram (78. Munsy), Köpke (88. Bunjaku) Karlsruher SC: Uphoff - Bader, Gordon, Pisot (78. Stroh-Engel), Föhrenbach - Mehlem (67. Fink), Wanitzek - Thiede (35. Lorenz), Muslija - Pourié, Schleusener Tore: 1:0 Bertram (25.), 1:1 Schleusener (44.), 2:1 Bertram (53.), 3:1 Bertram (75.) - Gelbe Karten: Bertram, Männel - Föhrenbach, Mehlem, Lorenz - Beste Spieler: Bertram, Kvesic, Riese - Pisot, Pourié - Zuschauer: 16.000 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Dankert (Rostock).

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