Fußball Außenseiter SC Siegelbach verliert Finale denkbar unglücklich

Die Siegelbacherin Lena Zimmermann ist wieder einmal ihren Mainzer Gegenspielerinnen entwischt.
Die Siegelbacherin Lena Zimmermann ist wieder einmal ihren Mainzer Gegenspielerinnen entwischt.

Der SC Siegelbach lieferte dem Regionalligameister vom 1. FSV Mainz ein packendes Endspiel um den Südwestpokal der Frauen. Siegelbach hatte im Spiel die besseren Chancen, doch Mainz gewann durch ein Tor in der Verlängerung.

„Ich bin unheimlich stolz auf mein Team. Es hat keiner erwartet, dass wir über 120 Minuten gegen so eine Mannschaft das Tempo mitgehen können. Wir sind trotz der Niederlage glücklich. Wir hatten die besseren Chancen. Das i-Tüpfelchen hat zwar gefehlt, aber der Stolz überwiegt, nachdem uns hier unsere Fans gefeiert hatten“, sagte Siegelbachs Spielführerin Laura Jung. Siegelbach begann forsch und kam besser ins Spiel.

Nach 19 Minuten dann ein Schock für alle Akteure. Die Mainzerin Sarah Kalifa blieb ohne gegnerische Einwirkung lange auf dem Platz liegen und musste vom Rettungsdienst vom Platz transportiert werden. „Es war ein krasser Schock direkt nach dem Anpfiff. Den mussten wir erst einmal wegstecken und haben lange Zeit gebraucht, ins Spiel zu kommen“, kommentierte der Mainzer Trainer Takashi Yamashita die bittere Szene.

Zimmermanns gute Chancen

Siegelbach dominierte das Spiel und erspielte sich Chancen. „Die Mannschaft hat sich von Anfang an aufgeopfert und in jeden Zweikampf gebissen. Ich hatte gute Chancen und muss eine davon machen“, war die auffälligste SCS-Stürmerin Lena Zimmermann selbstkritisch. In der 20. und 22. Minute scheiterte sie zweimal aus kurzer Distanz an der Torhüterin.

Wer erwartet hätte, dass Mainz stärker aus der Kabine kommen würde, wurde enttäuscht. Zwar hatten die Hauptstädterinnen ab der 50. Minute ihre stärkste Phase, doch mehr als zwei gute Chancen erspielte sich der FSV nicht. Siegelbach hielt dagegen, und Zimmermann scheiterte bei zwei Kontern an der starken Torhüterin.

Fragwürdige Entscheidung

In der 90. Minute dann eine Schlüsselszene. Amelie Matheis war alleine auf dem Weg zum gegnerischen Tor, hätte Mainz den Knockout versetzen können und war nur durch ein Foul zu bremsen. Klare Angelegenheit? „Es war eine glasklare rote Karte. Amelie Matheis war klar durch und wurde zu Fall gebracht“, beurteilte SCS Trainer Roland Druck die Szene. Warum die ansonsten solide Schiedsrichterin Anika Schulz hier nur Gelb zückte, ist nicht nachvollziehbar.

So ging es also mit Elf gegen Elf in die Verlängerung. Auch hier kämpfte Siegelbach aufopferungsvoll. Doch dann kam die 107. Minute. FSV-Stürmerin Finja Weiß nutzte einen Abstimmungsfehler in der Abwehr und vollstreckte zum 1:0. „Ich hatte schon mit dem Elfmeterschießen gerechnet und dann kommt eine so unglückliche Aktion. Gegen den Regionalligameister war es eine super Leistung. Schade, dass wir dann so verlieren“, kommentierte Maja Metzger.

„Meine Mannschaft hat ein Riesenspiel gegen einen klaren Favoriten abgeliefert. Es wäre nicht unverdient gewesen, wenn wir als Sieger vom Platz gegangen wären“, lobte Druck sein Team.

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