Handball Hoffen auf den Ballermann und das Quoten-Monster

Optimistisch: Eulen-Coach Ben Matschke.
Optimistisch: Eulen-Coach Ben Matschke.

«Ludwigshafen.» Die Eulen Ludwigshafen, Aufsteiger in die DKB Handball-Bundesliga, haben die Mission Klassenerhalt in der „besten Liga der Welt“ gestartet. Bei einer Pressekonferenz im Best Western Hotel in Ludwigshafen präsentierten die Eulen gestern Gunnar Dietrich (31) als neuen Kapitän.

Gunnar Dietrich ist der Nachfolger von Philipp Grimm (32), der seine Karriere am 10. Juni beendet hat. „Ich trete in außerordentlich große Fußstapfen. Philipp war ein außergewöhnlicher Kapitän“, bekundet Dietrich. Seine neue Rolle erfüllt ihn mit großem Stolz: „Ich freue mich unglaublich, dass ich die Mannschaft als Kapitän aufs Spielfeld führen darf.“ Trainer Ben Matschke schätzt den 2,03 Meter großen Rückraumspieler als absolute Führungskraft „auf und außerhalb“ des Parketts . „Jeder junge Spieler, der in der Abwehr neben ihm spielt, ist besser geworden“, urteilt der Coach. „Ich bin überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, sagt Dietrich, der auch schon bei den Bundesliga-Aufstiegen 2010 und 2014 dabei war, nach zwei Jahren beim TBV Lemgo 2013 nach Friesenheim zurückkehrte. „Es ist kein Abenteuer. Wir werden nicht absteigen“, proklamiert Geschäftsführer Marcus Endlich das Ziel. Fast prosaisch des Trainers Philosophie: „Mein Ziel ist nicht, nicht abzusteigen, sondern drin zu bleiben! Der Spaß dabei muss größer sein als die Angst abzusteigen“, klassifiziert Erfolgstrainer Matschke. Prokuristin Lisa Heßler stellte die Neuzugänge vor. Jan Remmlinger (23), seit Januar auf Leihbasis bei den Eulen, jetzt fest verpflichtet, sah sich zuvor bei HBW Balingen-Weilstetten „völlig außen vor“. „Für mich überragend“ wertet Remmlinger die Zeit bei den Eulen, wo er hohe Wertschätzung erfährt. „Für mich einer der besten Abwehrspieler der Liga“, sagt Matschke beim Blick zurück über den Rückraumspieler, der beim Saisonfinale gegen Rostock „explodierte“. Mit 311 Toren beim Drittligisten SG Köndringen-Teningen ließ Pascal Bührer aufhorchen. „Eine herausragende Leistung“, sagt Matschke – zumal „Ballermann“ Bührer mit 1,86 Meter für einen Rückraumspieler nicht eben groß ist. Der 21-Jährige freut sich auf die Herausforderung Bundesliga und weiß, dass das Toreschießen nun viel schwerer werden wird. „Zwei absolute Wunschspieler“ sieht Trainer Matschke in Bührer und Kreisläufer Frederic Stüber (22), der vom TV Neuhausen kam, vorher für HSG Liebenburg-Salzgitter und Eintracht Hildesheim spielte. Sein neuer Trainer rühmt den 1,94 Meter großen, 110 Kilo schweren Kreisläufer bei einer Wurfausbeute von 84 Prozent als „Quoten-Monster“. Der ist bescheiden und ehrgeizig: „Bundesliga – wie geil. Da wollen alle hin!“ „Ganz stark“ nennt Matschke die Entwicklung, die Jonathan Scholz (26) bei der SG BBM Bietigheim nahm. Quasi über Nacht kam er als Grimm-Nachfolger zu den Eulen. Scholz weiß um die großen Fußstapfen des Vorgängers, will aber selbst Spuren hinterlassen: „Ich bin ehrgeizig, manchmal auch überehrgeizig!“

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