Mayschoß/Sinzig Rund 25 Millionen Euro für Kläranlage und Wasserleitung

Katrin Eder
Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Klimaschutzministerin von Rheinland-Pfalz, sitzt während eines dpa-Interviews auf einem grünen Sofa.

Fast drei Jahre ist die Flutkatastrophe im Ahrtal nun her, der Wiederaufbau schreitet weiter voran. Ministerin Eder überreicht am Mittwoch neue Förderbescheide. Was wird mit dem Geld gebaut?

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder hat am Mittwoch Förderbescheide über 25 Millionen Euro für drei Projekte des Wiederaufbaus im Ahrtal übergeben. Mit rund 20 Millionen Euro ging das meiste Geld an den Neubau der Sinziger Kläranlage, die auf dem Gebiet der Stadt Remagen bis 2030 entstehen soll. Das Projekt stehe für eine tolle Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, sagte die Grünen-Politikerin. «20 Millionen Euro habe ich auch nicht jeden Tag im Kofferraum»

Die Bedeutung von Kläranlagen spüre man erst, wenn sie nicht mehr verfügbar seien, sagte Eder. Deshalb werde die neue Anlage an einem hochwassersicheren Ort gebaut. Sie soll mit der 4. Klärstufe ausgestattet werden und weitgehend energieneutral arbeiten, teilte das Ministerium mit. «Die Kläranlagen sind mit die größten kommunalen Energieverbraucher», sagte Eder. «Und wir haben ja das Ziel, in Rheinland-Pfalz 2040 treibhausgasneutral sein zu wollen.»

Einen Förderbescheid mit rund 4,2 Millionen Euro übergab Eder in Mayschoß für den Wiederaufbau der Trinkwasserversorgung an der sogenannten Tallinie. Hier mussten nach der Flutkatastrophe die Wassertransportleitungen auf einer Länge von rund 27 Kilometern vollständig neu verlegt werden. Bis Ende 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein. Weitere 900.000 Euro gab es für die Neumodellierung an einem Teil der Ahr. Dort müsse eine gefährliche Engstelle beseitigt werden, hieß es vom Ministerium. «Diese Engstelle hatte bei der Ahrtalflut 2021 für einen erheblichen Rückstau des Hochwassers in Bad Neuenahr-Ahrweiler und schwere Überflutungen gesorgt.» Hier soll unter anderem eine Stützwand gebaut werden.

Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 starben alleine in der Ahr-Region 135 Menschen, eine Person wird noch immer vermisst. Die Wassermassen zerstörten damals große Teile der Infrastruktur.

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