Trier Mordfall von 1989: Gentest soll Durchbruch bringen

Dieses Bild des Opfers veröffentlichte die Polizei Trier anlässllich der neu aufgenommenen Ermittlungen.
Dieses Bild des Opfers veröffentlichte die Polizei Trier anlässllich der neu aufgenommenen Ermittlungen.

Mehr als 30 Jahre nach dem bislang ungelösten Mord an einer Frau in Trier geht die Polizei neuen Spuren nach. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Trierischer Volksfreund“ soll noch in dieser Woche ein DNA-Reihentest beginnen. Bis zu 500 Männer sollen dabei zur Abgabe einer Genprobe aufgefordert werden, zitierte das Blatt den Chef der Trierer Mordkommission.

In einer Sommernacht im August 1989 war die 32-jährige Beatrix Hemmerle von einem Unbekannten in ihrer Wohnung erstochen worden. Ihr zwölfjähriger Sohn, der durch Schreie und Kampfgeräusche wach wurde, entdeckte sie sterbend. Hemmerle war laut Polizei alleinerziehend.

Blutverschmierte Lederjacke gefunden

Bei der neuen Spur handele es sich um DNA an einem Beweisstück, das damals sichergestellt wurde, schreibt die Polizei. Vor 31 Jahren konnte dieser Hinweis noch nicht genutzt werden, weil es die DNA-Analyse noch nicht gab. Kriminalbiologen des Hessischen Landekriminalamtes sei es jetzt gelungen, diese DNA sichtbar zu machen. „Dabei wurden Spuren gefunden, die höchstwahrscheinlich vom Täter stammen“, zitierte die Zeitung einen der Mordermittler.

Die Polizei in Trier schrieb im Internet zu den neu aufgerollten Ermittlungen in dem Mordfall, dass der Täter, der über eine offen stehende Balkontür in die Wohnung eingedrungen sei, über einen Parkplatz geflüchtet sei. „Auf diesem Parkplatz fand man unmittelbar nach der Tat eine blutverschmierte Lederjacke, die der Täter getragen haben muss.“ Zeugen hätten zudem ausgesagt, dass in den Wochen vor der Tat mehrere Male ein Mann auf dem Balkon des Opfers gesehen worden sei – die Polizei vermutet, dass es sich um einen Voyeur handelte.

Auch in „Aktenzeichen XY ... ungelöst“

Um eine Speichelprobe werden alle Personen gebeten, die, wie die Polizei weiter schreibt, dem Täterprofil entsprechen: Männer, die einen Bezug zu Beatrix Hemmerle oder den damaligen Ermittlungen hatten und zum Tatzeitpunkt im relevanten Alter waren. Die Teilnahme am Gentest ist freiwillig.

Nach einem Aufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am Mittwochabend sind drei Hinweise eingegangen. Ermittler der Kriminalpolizei werden diese nun überprüfen und auswerten, wie ein Sprecher der Polizei in Trier am Donnerstag sagte. Man sei sich im Klaren darüber, dass es „recht schwierig“ sei, darauf zu hoffen, dass sich jemand noch konkret an Beobachtungen vom August 1989 erinnere.

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