Rheinland-Pfalz Feuerwehren: Für Unfälle besser abgesichert

Mainz (häm). Wenn einem Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz etwas passiert, zahlt die Unfallkasse des Landes. Doch wenn Vorerkrankungen eine Rolle spielen, gibt es Probleme. In einem neuen Fonds stellt die Landesregierung für solche Fälle Geld bereit.

Die Brandkatastrophe von Harthausen (Rhein-Pfalz-Kreis) im vergangenen September hat es besonders deutlich gezeigt: Feuerwehrleute leben gefährlich. 17 von ihnen wurde verletzt, als ein Gastank explodierte. Einige landeten mit schweren Verbrennungen auf der Intensivstation. So schlimm das ist: Als Versicherungsfall ist es eine einfache Angelegenheit. Denn dass die Wehrleute sich die Brandverletzungen tatsächlich nur durch den Einsatz zugezogen haben, liegt auf der Hand. Aber nicht immer ist alles so klar. Der bei der Unfallkasse des Landes für die Wehren zuständige Referatsleiter Bernd Ries nennt Beispiele: Ein Feuerwehrmann stolpert über einen Schlauch und reißt sich dabei den Meniskus. Oder er hebt ein schweres Gerät aus dem Feuerwehrauto und hat es danach schlimm im Rücken. In solchen gilt dann oft: Das Gesundheitsproblem ist zwar beim Feuerwehreinsatz aufgetreten, aber die eigentliche Ursache ist wohl eine Vorerkrankung, die mit dem ehrenamtlichen Engagement gar nichts zu tun hat. Und dann gab es bislang von der Unfallkasse auch kein Geld. Knapp zehnmal pro Jahr ist das zuletzt passiert, sagt Ries. Doch er rechnet damit, dass sich solche Probleme in Zukunft häufen. Denn in einer alternden Gesellschaft steigt auch der Altersdurchschnitt der Wehrleute. Und wer älter ist, hat eher körperliche Schwächen, die sich bei einem Einsatz auf einmal voll auswirken. Für solche Fälle stellt das Innenministerium jetzt jährlich insgesamt 40.000 Euro bereit. Eine Kommission mit Vertretern aus dem Ministerium, der Unfallkasse und dem Feuerwehrverband wird künftig entscheiden, welcher Betroffene wie viel bekommt.

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