Rheinland-Pfalz Am Rande: Bis bald, Herr Schweitzer

Der Chef der SPD-Landtagsfraktion Alexander Schweitzer ist 2,06 Meter groß. Dennoch scheint er mitunter den Überblick zu verlieren. Am Mittwochvormittag war der Südpfälzer, der seit 2017 auch dem SPD-Bundesvorstand angehört, Gast der RHEINPFALZ-Lokalredaktion in Landau. Und wurde dort natürlich auch gefragt, ob er für den SPD-Bundesvorsitz kandidieren will. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ hatte unlängst – neben anderen Namen – auch den Schweitzers ins Gespräch gebracht. Er werde sich „sehr, sehr bald“ zu einer möglichen Kandidatur äußern, sagte Schweitzer der RHEINPFALZ. Ob Schweitzer da noch wusste, dass er sich wesentlich präziser bereits anderswo mitgeteilt hatte oder gewillt war dies gleich zu tun? Wie auch immer. Via Koblenzer „Rhein-Zeitung“ erklärte Schweitzer nur wenige Stunden später klipp und klar, dass er sich nicht um den SPD-Bundesvorsitz bewerben möchte. Jetzt wissen die Menschen in Schweitzers südpfälzischem Wahlkreis wenigstens, was ihr Abgeordneter unter „sehr, sehr bald“ versteht. Auch sonst wird wohl kein rheinland-pfälzischer Genosse in den Ring gehen: Es sei kein Bewerber für die Nachfolge der zurückgetretenen Andrea Nahles bekannt, sagte gestern der Sprecher des rheinland-pfälzischen SPD-Landesverbands, Timo Haungs. Bekanntlich ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer derzeit zwar eine von drei Interimsvorsitzenden, auf Dauer will sie den Chefposten aber nicht übernehmen. Die Frist für einen Vorschlag läuft noch bis zum 1. September. Ein Bewerber braucht aber die Mitgliederunterstützung von mindestens fünf Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband. Daher gilt es bei der Landes-SPD als unwahrscheinlich, dass sich noch eine/einer aus ihren Reihen für die Kandidatur entscheidet. Aber vielleicht sieht das ja „sehr, sehr bald“ schon völlig anders aus ...

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