Energieknappheit Gas sparen: So geht’s

Gasherde spielen heute beim Verbrauch des Brennstoffs nur noch eine geringe Rolle. Das Gas wird unter anderem im großen Stil in
Gasherde spielen heute beim Verbrauch des Brennstoffs nur noch eine geringe Rolle. Das Gas wird unter anderem im großen Stil in Strom umgesetzt – seine Energiefülle landet also letzten Endes auch im Elektroherd.

Wegen des Ukraine-Kriegs könnte bald weniger Gas aus Russland nach Deutschland geliefert werden. Die Bundesregierung hat einen „Notfallplan Gas“ aktiviert. Das bedeutet, dass die Regierung genauer hinschaut, wo sie im Notfall Gas herbekommen könnte.

Wirtschaftsminister Robert Habeck versichert zwar, dass derzeit noch genug Gas da sei. Dennoch ruft er vorsichtshalber dazu auf, möglichst sparsam mit Gas umzugehen. Industrie und Verbraucher sollen darauf achten, ob sie an irgendeiner Stelle vielleicht Gas einsparen können.

Verbraucher haben dabei folgende Möglichkeiten.

Heizung optimieren

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine Handreichung herausgegeben, mit der die Heizung für Privatwohnungen und -Häuser optimiert werden kann. Falls es sich um eine Gasheizung handelt, kann man hier beim Gassparen mithelfen. Geld spart man auf diese Weise dann natürlich auch. Der einfachste Tipp dürfte sein, etwas kühler zu leben. Das heißt nicht unbedingt frieren: Schon eine Absenkung der durchschnittlichen Raumtemperatur von 22 auf 21 Grad könne bis zu sechs Prozent Energie einsparen.

Eine weitergehende Empfehlung der DUH lautet, die Vorlauftemperatur der Heizung zu verringern (oder verringern zu lassen), um deren Effizienz zu erhöhen. Auch das Entlüften der Heizkörper kann laut DUH bis zu 15 Prozent Energiekosten einsparen. Empfohlen wird auch ein sogenannter hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage. Der kann langfristig Energie und Geld sparen, erst einmal kostet er aber, er sollte nämlich von einem Heizungsfachbetrieb gemacht werden. Außerdem kann es sein, dass die Heizkörper modifiziert werden müssen.

Wärme besser im Haus halten

Der einfache Tipp fürs tägliche Verhalten: Beim Lüften nicht die Fenster dauerhaft kippen, sondern lieber mehrmals am Tag stoßlüften, also für ein paar Minuten weit aufmachen. Und dann auch gleich alle Fenster gleichzeitig!

Wer in den kalten Jahreszeiten nachts die Wärme besser in der Wohnung halten will, sollte – falls vorhanden – die Rolläden herunterlassen und Vorhänge zuziehen. Beides sorgt laut dem Landauer Versorger Energie Südwest dafür, dass sich um die Fensterfläche ein Luftpolster bildet, welches das Fenster zusätzlich isoliert.

Es kann sich auch lohnen, die Dichtungen an Fenster und Türen einmal genauer anzuschauen. Hier einfache Dichtstreifen aus dem Baumarkt anzubringen oder sie zu erneuern, kann eine Menge Energieeinsparung bringen.

Darüber hinaus empfiehlt die DUH auch eine energetische Sanierung: eine Dämmung der Gebäudehülle, der Einbau einer Wärmepumpe oder der Austausch alter Fenster. Das allerdings geht erst einmal richtig ins Geld.

Warmwasser sparen

Laut Verbraucherzentrale gehen statistisch gesehen 13 Prozent der Energiekosten eines Haushalts auf das Konto des Warmwasserverbrauchs. Wer eine Gastherme hat, hat hier direkte Einsparmöglichkeiten. Aber auch wenn das Wasser mit Strom erhitzt wird, kann das indirekt Einfluss auf den Gasverbrauch haben – mehr dazu weiter unten.

Die Verbraucherzentrale sagt: In die Dusche gehört ein Spar-Duschkopf. Dieser kann den Wasserverbrauch stark reduzieren. Er sollte einen Durchsatz von 9 Litern pro Minuten oder weniger haben, sagt die Verbraucherzentrale. Um zu messen, wie viel Warmwasser man während einer Dusche verbraucht, wird das „Auslitern“ empfohlen: Einen Eimer mit bekanntem Volumen in der Dusche füllen, die Zeit stoppen, bis er voll ist – und dann einfach mit einem Dreisatz ausrechnen, wie viel Wasser pro Minute durchläuft. Wer seine Duschzeit kennt, kennt dann auch den Wasserverbrauch. Manchmal hilft schon dieses Wissen beim Sparen.

Aufwendigere und zunächst auch teurere Maßnahmen wären der Austausch eventuell veralteter Armaturen und Durchlauferhitzer. Einen einfach umzusetzenden Strom-Spartipp hat die Verbraucherzentrale noch für Untertischspeicher und Boiler: Diese sollten auf die niedrigste Heizstufe gestellt und, wenn möglich, nur bei Bedarf eingeschaltet werden.

Strom sparen

Wer Strom spart, spart auch Gas. Zwar tragen auch andere Energieträger zur Stromerzeugung bei, doch Erdgas hat einen gewichtigen Anteil – vor allem in Rheinland-Pfalz. Das Statistische Landesamt hat im Februar darauf hingewiesen, dass Gas im Jahr 2019 (aus dem die aktuellsten Zahlen stammen) rund 38 Prozent des sogenannten Primärenergieverbrauchs ausgemacht hat. Das heißt, zu 38 Prozent stammt jegliche Energie, die in Rheinland-Pfalz verbraucht wird, aus Gas. Deutschlandweit sind es nur 25 Prozent. Bei der Stromerzeugung ist die Abhängigkeit vom Gas sogar noch größer. 45 Prozent des in Rheinland-Pfalz verbrauchten Stroms wurde demnach 2019 unter Einsatz von Gas hergestellt (deutschlandweit: 15 Prozent).

 

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Beim Zusammenhang zwischen Strom und Gas wird auch klar, dass Verbraucher auf einen Großteil des Energieverbrauchs gar keinen direkten Einfluss haben. Denn vom Strom wiederum verbrauchen private Haushalte in Rheinland-Pfalz (Stand 2019) nur ein knappes Drittel. Mehr als zwei Drittel des Stromverbrauchs gehen auf das Konto von Industrie und Gewerbe.

 

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