Politik Programm gegen Pflegenotstand

«Berlin.» Die Bundesregierung will mit einem groß angelegten Programm mehr Fachkräfte für die Pflege gewinnen, um die massive Personalnot in den Griff zu bekommen.

Morgen wollen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Familienministerin Franziska Giffey und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) den Auftakt zu einer „Konzertierten Aktion Pflege“ geben. Beteiligen sollen sich die Länder, Arbeitgeber, Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbände. „Wir geben uns maximal ein Jahr Zeit. Dann wollen wir konkrete und verbindliche Vereinbarungen mit allen haben, die in der Pflege Verantwortung tragen“, sagte Spahn der „Bild am Sonntag“. Union und SPD haben die „Konzertierte Aktion“ im Koalitionsvertrag vereinbart, um Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und den Beruf damit attraktiver zu machen. „Zuerst müssen wir dafür sorgen, dass mehr Leute aus dem Inland wieder in der Pflege arbeiten wollen“, sagte Giffey. Heil betonte das Ziel, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften einen Flächentarifvertrag aushandeln, den er dann für allgemeinverbindlich erklären würde. „Das wird die Löhne spürbar verbessern.“ Spahn sagte, angesichts des Bedarfs von bis zu 50.000 zusätzlichen Pflegekräften müsse auch im Ausland nach Personal gesucht werden. „Aber nur in Ländern mit sehr junger Bevölkerung, die nicht selbst dringend Pflegekräfte benötigen“, ergänzte der Gesundheitsminister. Etwa im Kosovo und Albanien sei die Pflegeausbildung häufig besser, als man denke. Kommentar Seite 2

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