Politik Nach der Airbus-Katastrophe in Frankreich: Schock und Bestürzung

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Trauer und Bestürzung herrschen nach dem Absturz eines deutschen Airbus A320 in Südfrankreich. Vermutlich sind dabei alle 150 Insassen ums Leben gekommen. Die Absturzursache ist weiterhin unklar.

Politiker und Kirchenvertreter haben erschüttert auf den Absturz eines deutschen Airbus in Südfrankreich reagiert. Nach Angaben der Fluggesellschaft Germanwings waren 144 Passagiere und sechs Crewmitglieder an Bord der Maschine, die auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf war. Vermutlich gibt es keine Überlebenden. Das Auswärtige Amt richtete einen Krisenstab ein. Die Bundesregierung, der Bundespräsident, Vertreter der Parteien und der katholischen und evangelischen Kirche sprachen den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem Schock, der Deutsche, Franzosen und Spanier in tiefe Trauer stürze. Jegliche Spekulation über die Ursache des Flugzeugunglücks verbiete sich derzeit. „Meine Gedanken und meine Anteilnahme, auch die der ganzen Bundesregierung, sind jetzt bei den Menschen, die so jäh ihr Leben verloren“, sagte Merkel. „Das Leid ihrer Familien ist jetzt unermesslich.“ Die Kanzlerin sagte weitere Hilfen zu und kündigte an, am Mittwoch an die Absturzstelle zu reisen. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) soll Merkel begleiten. Auch Bundespräsident Joachim Gauck zeigte sich bestürzt und sprach den Betroffenen seine Anteilnahme aus. „Meine Gedanken sind bei den Familienangehörigen und Freunden der vielen Opfer“, erklärte er während seines Staatsbesuchs in der peruanischen Hauptstadt Lima. Er brach seine Südamerika-Reise ab. Die Bundesregierung richtete einen Krisenstab ein. Außenminister Frank Walter Steinmeier (SPD) erklärte, man stehe in engem Kontakt zu den französischen Behörden. „In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder den Besatzungsmitgliedern sind“, sagte Steinmeier. Es handele sich um einen dramatischen Unfall in der deutschen Luftfahrt, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Man sei mit allen betroffenen Behörden in engem Austausch. Der CSU-Politiker machte sich gemeinsam mit Außenminister Steinmeier am Dienstagnachmittag auf den Weg nach Südfrankreich. Der französische Staatspräsident Francois Hollande hatte zuvor bestätigt, dass ein Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt ist. Die „Tragödie“ habe sich in der Nähe von Digne bei Barcelonette ereignet, die Unglücksstelle sei schwer erreichbar. Die Umstände des Absturzes deuteten darauf hin, dass es keine Überlebenden gebe, sagte Hollande. Es sei wahrscheinlich, dass zahlreiche Opfer aus Deutschland stammten. Hollande sicherte den Angehörigen die Solidarität Frankreichs zu. Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich hat US-Präsident Barack Obama den Opfern und deren Familien sein Beleid ausgesprochen. Er habe mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Ministerpräsidenten Mariano Rajoy telefoniert, sagte Obama am Dienstag in Washington. „Ihr unverbrüchlicher Freund und Verbündeter Amerika steht ihnen in diesem Moment der Trauer zur Seite.“ Er bezeichnete das Unglück als „besonders tragisch, da es den Tod so vieler Kinder mit sich brachte“. Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, sprachen von einem „schrecklichen Tag“. „Wir sind tief bestürzt“, erklärten sie. Auch der Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, bekundete den Angehörigen sein Mitgefühl und forderte eine schnelle und vollständige Aufklärung der Absturzursache. Die Kirchen in Deutschland reagierten mit Trauer auf den Airbus-Absturz. Die evangelische und die katholische Kirche riefen zum Gebet für die Opfer und deren Angehörige auf. „Wir gedenken der Opfer dieses Unglücks, das Menschen plötzlich und unerwartet mitten aus dem Leben gerissen hat“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx. (epd/dpa) MEHR ZUM THEMA

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