Von Hütte zu Hütte In der Hütte des Pfälzerwald-Vereins Olsbrücken gibt es auch Vegetarisches
Egal ob mit den Wanderschuhen etliche Kilometer zurückgelegt werden oder das letzte Stück zur „Hütte auf dem Oberberg“ im Auto bewältigt wird: Der Weg führt zwingend durch eine zauberhafte Eichenallee. Sobald sich diese weitet, liegt sie vor einem: Die Blockhütte des PWV Olsbrücken – und nicht nur sie. Inmitten weiterer Eichen gibt es einen Grillplatz, einen Unterstand, einladende Holztische und Holzbänke sowie von Zeit zu Zeit ein größeres Zelt.
„Das bauen wir jedes Jahr vor unserem Waldfest am 1. Mai auf“, erläutert Ronny Faul, Vorsitzender des PWV Olsbrücken, was es mit dem Zelt auf sich hat. Einmal aufgebaut, dient es in den folgenden Monaten bei regnerischem Wetter all jenen, die zur Einkehr auf den Oberberg kommen und lieber draußen sitzen – vielleicht ja auch, weil ein Hund als Begleiter mitwandert. Der darf nämlich nicht ins Blockhaus.
Eichen spenden Schatten
Der Platz unter den Eichen, die sich als wunderbare Schattenspender erweisen, ist ein Fleckchen Wohlfühlerde. Fehlt nur noch etwas auf dem Tisch. Also erstmal rein in die Hütte: Selbstbedienung! Während die Speisekarte schon draußen einsehbar ist, offenbart sich erst in der Hütte: Hier gibt es auch selbstgebackenen Kuchen. Von der Torte bis zum Obstkuchen wird eine recht große Auswahl geboten. Stammgäste wissen und schätzen, dass das Kuchensortiment wechselt. Dabei kommt es ganz darauf an, wer gerade Hüttendienst hat.
Die Kuchen werden zuhause gebacken und zum Dienst in der Hütte mitgebracht. Die Leberknödel, der Saumagen, die Rinds- oder Bratwurst kommen grundsätzlich vom regionalen Metzger aus Weilerbach. Es soll ja immer gleich lecker schmecken, sagt der Vorsitzende, der den Hüttendienst einteilt und immer darauf achtet, dass in der Küche zumindest eine „Könnerin“ oder ein „Könner“ steht.
Trinkgeld fließt in die Jugendkasse
Zwei Personen in der Küche, zwei am Verkauf werden an den Sonntagen in der Blockhütte gebraucht. Haben sich Gruppen angekündigt, mobilisiert Faul schnell weitere ehrenamtliche Helfer. Mangel an anpackenden Mitgliedern gibt es beim 60-jährigen PWV Olsbrücken mit seinen rund 500 Mitgliedern nicht. „Wir haben die Öffnungszeiten ein bisschen an die Familien angepasst“, verweist Faul auf das Öffnen um 11 und auf das Schließen um 18 Uhr. Wer Dienst hat, könne also davor und danach noch etwas mit der Familie unternehmen. Für den Vorsitzenden selbst ist der Hüttendienst eine Herzensangelegenheit, die aus seiner aktiven Fußballzeit stammt. Die Fußballer hätten den Saisonabschluss immer auf dem Oberberg gefeiert und seien hier sehr gut aufgenommen worden. Da habe er irgendwann etwas zurückgeben wollen.
Zurückgeben wird auch von den Hüttenbesuchern erwartet. Egal was verputzt wurde – ob Schmalzbrot, Bratwurst, Spitzbube mit Käse, Hausmacherbrot, Chilli-Cheese-Frikadelle, Gulaschsuppe, Leberknödel, Saumagen, Wienerle und was es sonst noch gibt –, das Geschirr läuft nicht alleine zurück zur Küche. Der Kunde ist gefordert. Das funktioniert. Beim Flanieren an den anderen Tischen vorbei gibt es oft noch ein schnelles „Hallo“ oder ein kleines Schwätzchen. Das gehört genauso zum Hüttenflair wie die vernünftigen Preise und das Angebot einer vegetarischen Tomaten-Nudelsuppe oder einer Gemüsefrikadelle. Für den PWV Olsbrücken ebenfalls selbstverständlich: Trinkgeld geht grundsätzlich in die Jugendkasse des Vereins.
Mit Spielplatz und Parkplätzen
Der Spielplatz rechts und links hinter der Blockhütte – einsehbar von den Außensitzen, aber doch weit genug weg, um ein bisschen in Ruhe plaudern zu können – ist ein echtes Pfund für den PWV. „Wir haben hier viele Familien. Die kommen zum Teil aus Kaiserslautern mit dem Zug und laufen zu uns hoch“, berichtet Faul. Viele fahren direkt an die Hütte. Parkplätze gibt es genug. Es kann natürlich auch gewandert werden. Zwei PWV-Rundstrecken binden die Hütte ein – eine Route ist sechs Kilometer lang, die andere neun. Die Strecke um die alte Verbandsgemeinde Otterbach misst 34 Kilometer. Eine blau-gelbe Markierung kennzeichnet zudem einen Fernwanderweg, der von Lauterecken bis an die französische Grenze führt – vorbei am Oberberg und seinen herrlichen Eichen.
Info
Die PWV-Hütte in Olsbrücken liegt auf 239 Metern Höhe auf dem Oberberg. Vom Bahnhof Olsbrücken bis zum Oberberg sind es 1,5 Kilometer Fußweg. Mit dem Auto geht es direkt am Ortseingang (von Kaiserslautern aus kommend) rechts über einen ausgeschilderten Weg zur Hütte. Von April bis Oktober ist sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Blockhütte bietet 75 Plätze im Inneren und 120 Plätze im Freien. Mehr Infos gibt es im Internet auf www.pwv-olsbruecken.de.