Pfalz Hexennacht: Sachbeschädigungen, Drogen im Straßenverkehr und schwer verletzt auf dem Nachhauseweg

In der Nacht zum ersten Mai waren in der Pfalz wieder einige Hexen am Werk. Doch neben lustigen Scherzen kommt es doch immer wieder zu Sachbeschädigungen, wie auch in diesem Jahr die Polizei mitteilen musste.

In Carlsberg wurden im Bereich der Hauptstraße mindestens sechs Autos mutwillig beschädigt, indem Außenspiegel abgetreten wurden. Außerdem wurde ein Wanderweg-Schild beschädigt. Zeugen sprechen von einer Gruppe jüngerer Personen, die lautstark durch die Straßen gezogen sei, so die Polizei. Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizeiinspektion Grünstadt unter der Telefonnummer 06359/93120 jederzeit entgegen. In der Pirmasenser Hermannstraße wurden zwei bepflanzte Blumenkübel im Wert von 80 Euro umgestoßen und zerstört. Am frühen Abend kam es in Lauterecken zu einer Rangelei in einer Tankstelle bei der ein Mann leicht verletzt wurde. Kurz nach Mitternacht schlugen sich in Meisenheim mehrere Personen in einer Gaststätte, wobei ein Mann leicht verletzt wurde. Während der Nacht beschädigten unbekannte Täter gewaltsam das Lenkradschloss eines in der Schillerstraße in Lauterecken abgestellten Motorrades und schoben es bis zur Rheingrafenstraße. An einem in Offenbach-Hundheim an der Feuerwache abgestellten Auto wurde in der Nacht ein Reifen plattgestochen. Zeugenhinweise nimmt die Polizei Lauterecken unter Telefon 06382/911-0 entgegen. Die Kaiserslauterer Polizei meldete keine größeren Einsätze. Sagte aber, dass es sich erfahrungsgemäß noch ändern könne. Denn Sachbeschädigungen oder Diebstähle werden oft erst im Laufe des Tages festgestellt und zur Anzeige gebracht. Auch im Gebiet der Polizei Schifferstadt verlief die Hexennacht ruhig. Bis auf eine mit Rasierschaum besprühte Haustür in Rödersheim-Gronau wurden bisher keine "Hexenstreiche" gemeldet.

Mehrere Alkohol-Kontrollen

Auch der vielerorts gefeierte Tanz in den Mai spiegelte sich im Polizeibericht. An mehreren Orten hatten die Beamten in der Nacht Autofahrer aus dem Straßenverkehr gezogen, die unter Alkohol oder Drogen standen. Die Frankenthaler Polizei führte eine Großkontrolle zur Bekämpfung von Alkohol- und Drogenfahrten durch. Hierzu wurden mehrere Kontrollstellen eingerichtet. So konnte dabei in der Wormser Landstraße in Bobenheim-Roxheim eine 38-jährige Autofahrerin mit 0,52 Promille festgestellt werden. Später wurde in der Eppsteiner Straße in Frankenthal-Flomersheim ein 41-jähriger PKW-Führer kontrolliert, welcher ebenfalls nach Alkohol roch. Ein Test ergab hier einen Wert von 0,82 Promille. Beide Fahrer erwartet ein Bußgeld von mindestens 500 EUR und einen Monat Fahrverbot. In Neustadt sah ein Verkehrsteilnehmer, dass eine Frau mit ihrem Wagen Schlangenlinien fuhr. Er verfolgte sie mit nach Hause, während sein Beifahrer mit der Polizei telefonierte. Als diese bei der Dame klingelte, gab sie an, dass ihre Tochter gefahren sei. Doch die anwesenden Zeugen bestätigten, dass es die Fahrerin war, die ihnen die Tür geöffnet hat. Ein Atemalkohltest ergab 1,72 Promille. Der Führerschein konnte ihr nicht mehr abgenommen werden, diesen hatte sie vor kurzem bereits wegen anderer Delikte abgeben müssen. In Pirmasens wurde gegen 3 Uhr ein 30-jähriger positiv auf Amphetamin (AMP) getestet. Auf ihn kommen laut Polizei eine nicht unerhebliche Geldbuße, Punkte in Flensburg und der Verlust der Fahrerlaubnis zu. Die Polizei Ludwigshafen berichtete, dass ein 62-Jähriger mit 1,25 Promille in der Bahnhofstraße in eine Verkehrskontrolle geraten ist. Ein 25-jähriger aus dem Kreis Germersheim hatte gegen 2 Uhr einen Unfall mit etwa 2500 Euro Schaden verursacht. Ein Atemalkoholtest ergab 1,82 Promille.

Heidelberg: 25-jähriger Ludwigshafener schwer verletzt

Am Rande der traditionellen „Walpurgisnacht“-Feier in Heidelberg ist laut Polizei ein Ludwigshafener schwer verletzt worden. Der 25-Jährige stürzte auf dem Nachhauseweg einen steilen Abhang hinunter und blieb bewusstlos liegen. Nach der notärztlichen Behandlung und einer schwierigen Bergung durch unwegsames, unbeleuchtetes Gelände, wurde er mit dem Verdacht, lebensgefährliche Verletzungen erlitten zu haben, in eine Klinik gebracht. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist der junge Mann mittlerweile außer Lebensgefahr und wird weiter stationär betreut. 10.000 Menschen feierten zuvor „Walpurgisnacht“ auf der Thingstätte. Was am Sonntagnachmittag mit 2500 auf der Neckarwiese feierenden Menschen friedlich begann, setzte sich im Laufe der „Walpurgisnacht“ auf dem Heiligenberg dramatisch fort. Zwischen 1 und 2.30 Uhr hatten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste alle Hände voll zu tun, unter anderem wegen zweier Waldbrände im Bereich des Philosophenwegs, die die Berufsfeuerwehr über mehrere Stunden in Atem hielten. Das Feuer war gegen 4.30 Uhr gelöscht. Möglicherweise wurden die Brände durch Fackeln und daraus resultierenden Funkenflug verursacht. Die Ermittlungen dauern an.

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