Fussball-EM Schottische Fans vor Verspätungen bei der Bahn gewarnt

Da helfen auch ein süßes Maskottchen und bunt bemalte EM-Züge nichts: Die Probleme der Bahn haben sich international herumgespro
Da helfen auch ein süßes Maskottchen und bunt bemalte EM-Züge nichts: Die Probleme der Bahn haben sich international herumgesprochen.

„Die Welt zu Gast bei Freunden“ lautete das Motto der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Es wurde ein Sommermärchen: Die Sonne lachte durchgehend, die vielen internationalen Besucher nahmen das positive Bild eines freundlichen, überraschend lockeren Landes mit nach Hause. Demnächst lockt die Europameisterschaft wieder die Fans. Und dieses Mal könnte das Image nachhaltig Schaden nehmen.

Dabei gilt die Sorge ausländischer Beobachter ganz allgemein dem Zustand des Landes, wenn man sich Wortmeldungen aus der jüngsten Zeit anschaut. So warnte die britische Zeitung „Sun“ englische Fans vor dem Bahnhofsviertel in Frankfurt. Ausgerechnet am Spielort der „Three Lions“ genannten Nationalelf haben Journalisten ein „Zombieland“ und den „gefährlichsten Slum Deutschlands“ ausgemacht. Andere Medien griffen die drastische Berichterstattung rund um Drogen, Gewalt und Kriminalität im Schatten glitzernder Bankentürme begierig auf. Das Problem wird in der Mainmetropole gar nicht abgestritten, doch die gewohnten Zuspitzungen des Boulevardblattes stießen vor Ort natürlich übel auf.

Philipp Lahm ist optimistisch

Ebenfalls von der britischen Insel kommt nun die nächste Breitseite gegen „good old Germany“. Paul Goodwin vom schottischen Fanverband warnt die erwarteten 40.000 Unterschützer des Nationalteams vor der Deutschen Bahn. Sie sollten sicherstellen, immer den früheren Zug zu nehmen: „Verlasst die Kneipe ein bisschen schneller, gebt euch selbst ein wenig mehr Zeit. Das Letzte, was ihr wollt ist, erst zur Halbzeit anzukommen“, sagt Goodwin. Die Probleme der Bahn mit Zugausfällen und Verspätungen auf dem alternden Streckennetz haben sich herumgesprochen.

Dabei ist die Deutsche Bahn ja offizieller Partner der Uefa, stellt mehr Transportkapazität für das Turnier zur Verfügung und lässt extra Züge mit dem EM-Logo fahren. Das große Sanierungsprogramm mit Vollsperrungen auf einzelnen zentralen Strecken läuft auch erst nach dem Finale Mitte Juli an.

Turnierdirektor und Ex-Profi Philipp Lahm gibt sich optimistisch, dass es nicht gerade ein Sommer-Albtraum wird: Es werde nicht alles perfekt sein, trotzdem sei die EM eine gute Chance für Deutschland zu zeigen, dass die Infrastruktur funktioniert, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Kleiner Trost für die Schotten: Sie müssen für ihre Spiele zumindest nicht ins „Höllenloch“ Frankfurt.

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