Kriminalität „Manson Family“: Haftentlassung nach über 50 Jahren

Leslie Van Houten (links) mit Susan Atkins (Mitte) und Patricia Krenwinkel 1970 während des Manson-Prozesses in Los Angeles.
Leslie Van Houten (links) mit Susan Atkins (Mitte) und Patricia Krenwinkel 1970 während des Manson-Prozesses in Los Angeles.

Mehr als ein halbes Jahrhundert nach einer Mordserie in Los Angeles könnte eine frühere Anhängerin des Sektenführers Charles Manson bald aus dem Gefängnis entlassen werden. Der Gouverneur des US-Staates Kalifornien, Gavin Newsom, teilte mit, dass er eine Entscheidung eines Berufungsgerichtes zugunsten der 73-jährigen Leslie Van Houten nicht mehr anfechten werde. Er begründete das mit den mangelnden Erfolgsaussichten. Das Gericht hatte im Mai eine frühere Entscheidung Newsoms aufgehoben, der die Entlassung blockiert hatte.

Seit 2016 sprach sich eine Bewährungskommission fünf Mal für die Freilassung Van Houtens aus. Jedes Mal lehnten Newsom beziehungsweise sein Vorgänger dies ab. Newsom hätte jetzt noch vor das Oberste Gericht des Westküstenstaates ziehen können, worauf er verzichtet.

Mitglieder der sogenannten Manson Family hatten 1969 im Auftrag ihres Anführers sieben Menschen ermordet. Bekanntestes Opfer war die schwangere Schauspielerin Sharon Tate, die mit Regisseur Roman Polanski verheiratet war. Die damals 19 Jahre alte Van Houten war an dieser Tat nicht beteiligt, wohl aber an der Ermordung des Geschäftsmanns Leno LaBianca und seiner Ehefrau. Eine der Mittäterinnen, Susan Atkins, starb 2009 im Gefängnis. Auch Manson starb 83-jährig im Jahr 2017 hinter Gittern. Außer Van Houten sitzt noch Patricia Krenwinkel (75) in Haft.

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