Wissen DNA von „Game of Thrones“-Wolf birgt Überraschung

Die Illustration zeigt ein Rudel Canis dirus, die ihre Bisonbeute fressen, während sich zwei graue Wölfe (Canis lupus) nähern.
Die Illustration zeigt ein Rudel Canis dirus, die ihre Bisonbeute fressen, während sich zwei graue Wölfe (Canis lupus) nähern.

Die Überreste tatsächlicher Exemplare des „Game of Thrones“-Wolfes haben Hinweise auf eine nur entfernte Verwandtschaft zu heute lebenden Tieren gegeben. Wissenschaftler unter anderem aus Deutschland haben das Erbgut des vor 13 000 Jahren ausgestorbenen Wolfes untersucht.

New York (dpa) - Canis dirus – der als „Schattenwolf“ und Wappentier der Serie „Game of Thrones“ berühmt wurde – sei genetisch so verschieden von heutigen Wölfen und Kojoten, dass er sich offenbar nicht mit ihnen fortpflanzen konnte. Das geht aus einer aufwendigen Untersuchung Dutzender Forscher in neun Ländern hervor, an der auch die Ludwig-Maximilians-Universität in München beteiligt war. Die Ergebnisse wurden im Wissenschaftsmagazin „Nature“ vorgestellt.

Keine Hinweise auf Kreuzungen

Wegen der sehr ähnlichen körperlichen Merkmale zwischen Canis dirus und heute lebenden Tieren wurde bisher davon ausgegangen, dass sie sehr eng miteinander verwandt seien. Ihr Verbreitungsgebiet in Nordamerika habe sich zwar mindestens 10 000 Jahre lang überschnitten, trotzdem hätten sich keine Hinweise auf Kreuzungen gefunden. „Unsere genetischen Ergebnisse zeigen stattdessen, dass Canis dirus und heute lebende Wölfe sehr entfernte Cousins sind“, sagt Co-Autor Kieren Mitchell von der Universität von Adelaide. Die Durham Universität verglich die Verwandtschaft mit der von Menschen und Schimpansen.

„Schattenwolf“ schlecht für Eiszeit gerüstet

Die Abstammungslinie des „Game of Thrones“-Wolfs habe sich vor rund sechs Millionen Jahren abgespalten. Die folgende „reproduktive Isolation“ führte nach Vermutung der Forscher schließlich am Ende der Eiszeit dazu, dass Canis dirus genetisch schlecht für die neuen Umweltbedingungen gerüstet war und ausstarb. Ihre Erkenntnisse erlangten die Forscher durch die Analyse von teils mehr als 50 000 Jahre alten Überresten der Wölfe, aus denen Erbgut gewonnen und verglichen wurde.

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