Zweibrücken Wilde Meerestöchter

Hofmanns Tuschezeichnung „Untitled“ von 1929.
Hofmanns Tuschezeichnung »Untitled« von 1929.

Die nächste Ausgabe der Kaiserslauterer Reihe Kunst(früh)stück findet am Sonntag, 24. Juni, zur Sonderausstellung „Hofmanns Wege. Frühe Zeichnungen 1898-1937“ in der Pfalzgalerie statt. Annette Reich stellt es unter dem Motto „Wilde Tochter der See“. Die saarländische Autorin Madeleine Giese liest zu Hans Hofmanns zeichnerischem Frühwerk. Die Anmeldefrist läuft.

1929 schuf Hans Hofmann eine Serie mit Ansichten von Saint-Tropez. Sie ist während eines Sommerkurses entstanden, den er für seine Studenten veranstaltet hat. Variantenreich nähert er sich dem Motiv. Punkte, Striche, dichte Schraffuren oder locker geschwungene Linien kennzeichnen die bis zur Expressivität gesteigerten Tuschezeichnungen. „Das ist eine jener charmanten, schlichten und doch wilden Töchter des Meeres, eine jener bescheidenen kleinen Städte, die Seefahrer hervorbringen, im Wasser gewachsen wie eine Muschel, genährt von Fisch und Seemannslied“, so beschrieb der Romancier Guy de Maupassant Saint-Tropez. Als Hofmann in den 20ern dort zeichnete, war das idyllische Fischernest längst eine Künstlerkolonie. Matisse, Signac, Bonnard und Picasso hießen die Besucher. Aber so richtig mondän und rummelig, Synonym für den Jetset, das wurde Saint-Tropez erst in den 50ern. Die Maler kamen des besonderen Lichts wegen an die Côte d’Azur mit einem tiefen Blau des Meeres und dem leuchtenden Blau des Himmels. Dieses Kunst(früh)stück will literarisch an die legendäre, spektakuläre französische Riviera, die Côte d’Azur, entführen. Und das mit Reiseleitern wie eben Maupassant und seinem in Saint-Tropez entstandenen Roman „Auf See“ oder auch Erika und Klaus Mann, deren 1931 erschienenes „Buch von der Riviera“ noch heute für Fernweh sorgt, und zwar nach einem Küstenstrich, wo eben auch Hans Hofmanns zeichnerisches Œuvre so reich erblühen konnte. Im Anschluss an das Gespräch gibt es ein Frühstücksbuffet. Anmeldung Bis 14. Juni, Telefon 0631/3647-201, Karten sind nur im Vorverkauf an der Museumskasse erhältlich und können unter info@mpk.bv-pfalz.de bestellt werden.

x