Zweibrücken Ulf Jung enttäuscht nach zwei verpatzten Läufen

Markkleeberg. Mit hohen Erwartungen war Slalom-Kanute Ulf Jung von den Wassersportfreunden (Wsf) Zweibrücken am Wochenende in die ersten beiden von vier Qualifikationsrennen zur WM und EM gestartet. Auf dem Heimweg aus Markkleeberg bei Leipzig überwog dann die Enttäuschung über ein verpatztes Wochenende mit den Plätzen 27 und 29.

Im Kanuslalom werden jedes Jahr über eine Gesamtwertung aus vier Wettkämpfen die drei besten deutschen Nachwuchskanuten ermittelt, die dann für Deutschland bei Welt- und Europameisterschaften an den Start gehen. Den Auftakt bildeten die beiden Regatten in Markkleeberg. Nachdem Ulf Jung in den vergangenen Jahren Erfahrungen sammelte, machte er sich in seinem zweiten Junioren-Jahr Hoffnungen, um die Startplätze mitkämpfen zu können. Doch Jung verpasste am ersten Wettkampftag schon den Einzug in das Finale der besten zehn Starter, weil er an einem der Slalomtore eine 50-Sekunden-Zeitstrafe erhielt: Er durchfuhr das Tor nicht mit vollem Kopfumfang. „Wenn du ganz vorne mitfahren möchtest, musst du auch volles Risiko fahren. Eine Sicherheitsfahrt bringt dich hier nicht in das Finale, dafür ist das Niveau viel zu hoch. Hier entscheiden Zentimeter“, meinte Wsf-Trainer Stefan Loch. Jung landete wegen des Fehlers letztlich auf einem enttäuschenden 27. Rang. So war am Samstagabend erst mal moralische Aufbauarbeit vor dem zweiten Wettkampftag gefordert. Trainer Loch: „Sonntags waren die Tore extrem anspruchsvoll gehängt, mit vielen schwierigen Abwärtskombinationen. Es war klar, dass Ulf nur mit vollem Risiko eine Chance auf den Finaleinzug hat.“ Doch Jung kam auch hier nicht richtig in Schwung, wurde erneut mit 50 Strafsekunden belegt und landete auf Rang 29. „Wenn man sieht, was Ulf an Trainingsarbeit im Winter geleistet hat, ist zu verstehen, dass im ersten Moment die Enttäuschung tief sitzt. Aber alle wissen, wie gut er wirklich paddeln kann. Vielleicht greift er schon am kommenden Wochenende bei den beiden Quali-Rennen in Augsburg wieder an“, meinte Loch. Für Ulfs jüngeren Bruder Holger war es das Debüt bei einem Qualifikationslauf. Der 15-Jährige startet in dieser Saison erstmals als Jugend-Fahrer und wird mit zum Teil drei Jahre älteren Startern gewertet. „Holger sollte vor allem Erfahrung sammeln und sich auf einer so anspruchsvollen Strecke weiter entwickeln. Das hat er am Samstag wirklich gut gemacht“, erklärte Coach Loch die Zielsetzung. Am ersten Wettkampftag unterlief Holger Jung zwar gleich am zweiten Tor ein Fahrfehler, der ihn einige Plätze kostete, aber ab dort brachte er den Lauf nahezu fehlerfrei ins Ziel. Von der reinen Fahrzeit war er sogar Schnellster seines Jahrgangs. Im zweiten Rennen konnte er die Souveränität des Vortages zwar nicht ganz wiederholen, aber immerhin fuhr er ohne Strafsekunden auf den 25. Platz. Auch er reist am kommenden Wochenende mit nach Augsburg. |sai/rhp

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