Zweibrücken Später Ruck führt auf Siegerstraße

«OSTHOFEN.» Das Duell bester Angriff der Handball-Oberliga der Frauen gegen die zweitbeste Abwehr entschied dieses Mal der Angriff für sich: Mit 27:25 (12:14) gewann der SV 64 Zweibrücken am Sonntag beim Tabellennachbarn TG Osthofen (wir berichteten kurz).

Danach hatte es im Spiel lange Zeit aber nicht ausgesehen. Über weite Strecken hatten die Gastgeberinnen, die auf einige Spielerinnen mit Zweitspielrecht beim A-Jugend-Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach setzten, die Nase ergebnistechnisch vorn. „Spielerisch war es nicht unsere bestes Partie. Es war vor allem vom Kampf geprägt“, analysierte SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Zweibrücken ging durch einen der erneut stark spielenden Ina Sohns verwandelten Strafwurf mit 1:0 in Führung. Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der beide Torhüterinnen – auf Osthofener Seite das große Nachwuchstalent Milena Deppisch, beim SV Daphne Huber – wichtige Paraden zeigten. Mitte der ersten Halbzeit zog Osthofen mal mit zwei Toren davon (9:7), aber Zweibrücken blieb dran, hatte einen Vier-Tore-Lauf und führte 11:9. „Dann kamen so ein paar Minuten, da weiß ich bis jetzt noch nicht, was sich die Mannschaft gedacht hat. Eigentlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt das Spiel im Griff“, sagte Lydorf nach dem Abpfiff. Aber dank der starken A-Juniorin Linda Brocke, die nun die Lücken in der SV-Deckung schonungslos offen legte, drehte Osthofen die Partie erneut, ging mit 13:11 in Führung und auch mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Halbzeit. Zweibrücken startete dann unaufmerksam in den zweiten Durchgang, geriet mit 13:17 in Rückstand. Da waren gerade mal drei Minuten gespielt im zweiten Abschnitt. Weil aber die kämpferische Einstellung stimmte, Carla Wiegand auf der vorgezogenen Abwehrposition immer besser spielte und torgefährlich war, schafften es die Gäste auszugleichen. Und doch hatten die Osthofenerinnen zehn Minuten vor dem Abpfiff wieder mit 23:21 die Nase vorn. Jetzt ging aber ein richtiger Ruck durch das SV-Team. Der Innenblock machte die Mitte zu, verhinderte Anspiele an den Kreis. Das brachte Ballgewinne: Wiegand traf zum 22:23, Annika Birringer glich zum 23:23 aus, und Sohns verwandelte nervenstark den Strafwurf zum 24:23, dem Laura Witzgall ein schönes Tor vom Kreis zum 25:23 folgen ließ. Als gleich darauf Carla Wiegand den Turbo zündete, das 26:23 markierte und Lara Schlicker von rechts den Anschlusstreffer der TG mit dem 27:24 konterte, war der Sieg perfekt. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Huber - Koch (2), Worm, Sohns (8/5) - Schöneich, Wiegand (5) - Paquet (3) - Krein (2), Laura Witzgall (3), Schlicker (2), Birringer (2) Spielfilm: 7:7 (17.), 9:7 (18.), 9:11 (24.), 14:12 (Halbzeit), 17:13 (34.), 17:17 (39.), 21:21 (48.), 23:21 (51.), 23:26 (59.), 25:27 (Ende) - Zeitstrafen: 2:1 - Siebenmeter: 3/2 - 5/5 - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Metz/ Metz (Offenbach).

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