Zweibrücken „Publikum wollte Pirmasensa nicht“

Bei der Messe Pirmasensa: Umringt war der Kobold-Stand mit seinen Staubsaugern.
Bei der Messe Pirmasensa: Umringt war der Kobold-Stand mit seinen Staubsaugern.

„Wir haben ein ambivalentes Ergebnis.“ Messe-Organisatorin Regina Rieger war am Sonntag nicht zufrieden mit der Premiere der „Pirmasensa“. Weniger als 13 000 Besucher dürften von Donnerstag bis Sonntag dort gewesen sein. Die Aussteller schwankten zwischen sehr zufrieden und verärgert.

„Es ist nicht gut gelaufen. Der Freitag und Samstag war die Katastrophe“, berichtete Markus Bunzel aus Rodalben, der ein Café mit Eisdiele angeboten hatte. Für sein Geschäft sei es noch relativ gut gelaufen, aber von den anderen Ausstellern habe er nichts Positives gehört, sagte Bunzel. Der Termin sei nicht optimal gewesen und es habe auch organisatorische Mängel gegeben, so Bunzels Einschätzung. Die teilte auch Heiner Wölfling. „Es war ein Versuch, der in die Hose ging. Das Publikum hat die Pirmasensa nicht gewollt“, meinte der Pirmasenser Einzelhändler. Wölfling verwies darauf, dass er schon vorher nicht vom Termin im Frühjahr begeistert war. „Der Herbst wäre besser.“ Sollte Rieger jedoch 2020 einen zweiten Versuch wagen, würde er nicht grundsätzlich absagen und sich eine weitere Teilnahme überlegen, kündigte Wölfling an. „Ich werde die Standgebühr nicht rauskriegen“, klagte Thomas Kölsch vom Café Kunstgenuss, der mit einem Crêpes-Stand auf der Messe war und extra wegen der „Pirmasensa“ das Café in der Hauptstraße geschlossen hatte. „Es war extrem schwach besucht“, so Kölsch, der als Ursache den Termin vermutet, da viele wegen des Brückentags in Urlaub gewesen seien. Außerdem hält Kölsch den Eintrittspreis von sieben Euro für zu hoch. Katastrophal verlief die Messe für Alessandro Lika, der mit italienischer Salami aus Rom gekommen war. Er habe kaum etwas verkaufen können und bei weitem nicht die Standgebühr einnehmen können, sagte der Italiener. Es gab aber auch positive Resonanz. Werner Bruckner war mit seinen Fernsehern und seiner Unterhaltungselektronik sehr erfolgreich auf der Messe. „Wir haben gute Umsätze gemacht, auch am Freitag und Samstag“, sagte Bruckner, dessen Unternehmen allerdings auch in das Standdesign und die Beleuchtung investiert hatte. „Ich hatte weniger erwartet“, zeigte sich der Pirmasenser Einzelhändler zufrieden mit der „Pirmasensa“. Gerade weil nicht die Masse gekommen sei, hätten die Besucher mehr Raum und Muse für die Produkte von Bruckner gefunden, so sein Eindruck. „Die Kunden, die gekommen sind, waren echt super.“ Mit viel Eigenwerbung hatte auch das Weinhaus Zwick aus Landau-Walsheim Erfolg in Pirmasens. Etliche Stammkunden seien zur Messe gekommen und der Umsatz sei auch in Ordnung gewesen, meinte Inhaber Maximilian Zwick. „Das Pirmasenser Publikum ist super.“ Die Messe selbst beurteilte der Südpfälzer als gelungen. Messe-Organisatorin Regina Rieger räumte ein, dass sie am Nachmittag schon die zweite Auflage für 2020 absagen wollte, sich aber noch eines anderen besonnen habe. „Es wird eine weitere Pirmasensa geben“, verkündete sie kurz vor Schluss. Umfang, Termin und Eintrittspreise werden aber auf den Prüfstand kommen. Auch bei den Öffnungszeiten müsse etwas anders werden.

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