Zweibrücken Phasenweise wie in einem Rausch

Carla Wiegand war vier Mal für den SV 64 erfolgreich.
Carla Wiegand war vier Mal für den SV 64 erfolgreich.

«ZWEIBRÜCKEN.» Die Oberligahandballerinnen des SV 64 Zweibrücken haben gestern ihre Heimspielsaison so beendet, wie sie sie begonnen hatten: mit einer guten Leistung und einem auch in dieser Höhe verdienten 35:26 (19:12)-Erfolg gegen die HSG Wittlich. Damit bleiben die Zweibrückerinnen im Jahr 2018 zu Hause ungeschlagen.

„Wir haben in den ersten 40 Minuten perfekt umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, lobte SV-Trainer Rüdiger Lydorf den guten Auftritt seiner Mannschaft. Vor einer stark haltenden Torfrau Daphne Huber, die vor allem auch in brenzligen Situationen ganz wichtige Paraden zeigte, spielten die Zweibrückerinnen phasenweise wie aus einem Guss und mit viel Tempo. Die wiedergenesene Lucie Krein brachte die Zweibrückerinnen mit 2:0 in Führung. Als Levke Worm aus zwölf Metern den Ball zum 3:0 in den Winkel des HSG-Tores hämmerte, war klar, die Zweibrückerinnen haben sich viel vorgenommen. Wittlich, unermüdlich angetrieben von Lisa Schenk, kam durch ein Tor vom Kreis durch Irina Lukanowski zum 1:3. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch und nach zwölf Minuten glich Wittlich zum 6:6 aus. Aber in der Folge funktionierten die Kreisanspiele auf Laura Witzgall, die die Wittlicher Defensive bis dahin gut verteidigt hatte. Doppelschlag Witzgall zum 8:6. Miriam Schöneich von außen zum 9:6 und Katharina Koch zum 10:6 (17.). HSG-Trainer Thomas Feilen war höchst unzufrieden mit seiner Defensive. „Ihr müsst offensiv raus, früher ran“, forderte er von seiner 6-0-Formation. Es half nichts. Zweibrücken spielte sich nun in einen kleinen Rausch. Konzentriert in der Abwehr, kombinationsstark im Angriff und von allen Positionen torgefährlich. Nach 24 Minuten war beim 17:7 ein Zehn-Tore-Vorsprung herausgeworfen. Lydorf hingegen hielt auch nach der Pause an seinen ersten Sechs fest, begann erst nach 38 Minuten zu wechseln. Die Partie verlief nun etwas ausgeglichener, aber Zweibrücken hatte sie klar im Griff. Wittlich stellte auf eine 5-1-Deckung um, kam so zu einigen Ballgewinnen, die in Gegenstöße umgesetzt wurden. „Das Einzige, was zu kritisieren wäre, ist, dass wir mit zunehmender Spielzeit nicht mehr ganz so konzentriert abgeschlossen haben und nicht konsequent umgeschaltet haben“, sagte Lydorf. Das war aber gar nicht notwendig, wie Feilen feststellte. Seinem Team sei es zwar gelungen, den SV-Lauf etwas zu stoppen. Probleme in der Abwehr habe sein Team aber weiterhin gehabt. Das Ergebnis spiegele das wider. Nach 48 Minuten lagen die Zweibrückerinnen 29:20 vorne. Linksaußen Carla Wiegand hatte zweimal in Folge getroffen, verabschiedete sich in ihrem letzten Heimspiel im SV-Trikot so von den Fans und durfte danach von der Bank aus beobachten, wie ihre künftigen Ex-Kolleginnen verdient mit 35:26 die Oberhand behielten. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Huber, Menzerath (Siebenmeter) – Koch (7), Krein (4), Worm (5/2) – Schöneich (3), Wiegand (4) – Witzgall (6) – Schlicker (3), Paquet (1/1), Birringer, Handermann (2) HSG Wittlich: Scharfbillig, 37. Diede – Barthen (2), Schenk (5/1) , Schieke 82) – Rolinger (1), Keil – Lukanowski (3) – Ambros, Ertz (2), Flesch (5), Engel (1), Lang (4/4), Simonis (1/1) Spielfilm: 5:2 (8.), 6:6 (12.), 10:6 (17.), 17:7 (24.), 19:12 (Halbzeit), 25:15 (40.), 28:20 (48.), 35:26 (Ende) - Zeitstrafen: 3/4 - Siebenmeter: 9/6 – 4/3 - Beste Spielerinnen: geschlossene Mannschaftsleistung – Schenk, Flesch - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen).

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