Zweibrücken Mit Turbo und Vollgas zum 38:25

Perfekter Saisonstart für die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken: Am Samstag schlugen sie Aufsteiger HSG Hunsrück mit 38:25 (16:10). Es war der zweite Sieg im zweiten Spiel und eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem Auftakt.

ZWEIBRÜCKEN. Der Aufsteiger ließ eine ordentliche Spielanlage erkennen und stellte den SV 64 vor Probleme, wenn in der Zweibrücker Abwehr die Konzentration nachließ und das Spieltempo nicht hochgehalten wurde. Schaltete Zweibrücken in den Hohes-Tempo-Modus, war Hunsrück sichtlich überfordert. „In der Vorbereitung, auch im Pokal gegen Allensbach, haben wir das gut gemacht und das Tempo hochgehalten. Vergangene Woche hatten wir das fast komplett vergessen. Das haben wir heute schon wieder viel besser gelöst“, war SV-Trainer Martin Schwarzwald zufrieden. Den Turbo in der Anfangsphase zündete Marion Weick, die auf der linken Seite permanent für Torgefahr sorgte. Die ersten beiden SV-Treffer gingen auf ihr Konto. Spielmacherin Joline Müller wurde wie erwartet von Beginn an eng gedeckt. Damit kam der SV im Aufbauspiel zunächst nicht gut zurecht. Das änderte sich, als nach zehn Minuten Katharina Koch aufs Spielfeld kam, das Zweibrücker Angriffsspiel bekam mehr Struktur. 7:5 stand es zu diesem Zeitpunkt. Anne Wild setzte sich schön im Eins-gegen-Eins durch: 8:5. Anspiel von Koch auf Annika Schlegel am Kreis: 9:5. „Heute habe ich tatsächlich mal ein paar schöne Kreisanspiele gehabt. Weiß auch nicht, wie das kam“, sagte Koch lachend, die in bekannter Manier das 10:5 selbst erzielte. Turbo Weick und Turbo Schlegel, zwei Tempogegenstöße zum 12:5-Zwischenstand. Der SV hatte das Spiel im Griff, stand in der Abwehr kompakter, erarbeitete sich so die Möglichkeit, schnell umzuschalten. Die Hunsrücker Defensive, die in den Anfangsminuten noch gut gestaffelt gestanden hatte, konnte dem Tempo, mit dem im SV-Angriff kombiniert wurde, jetzt nicht folgen. „Ihr lasst denen zu viel Platz, ihr müsst näher ran“, forderte Hunsrücks Trainerin Jutta Holl ein besseres Zweikampfverhalten ihres Teams. Die HSG mühte sich, blieb im Angriff, vor allem aus dem Rückraum immer für ein Tor gut. Zumindest dann, wenn die SV-Abwehr nicht gut funktionierte. Torfrau Jana Specht war aber meist auf Position, entschärfte einige Würfe, unter anderem einen Strafwurf, und sorgte von hinten heraus für das immer wieder von Schwarzwald geforderte hohe Tempo. „Wir brauchen Vollgas“, motivierte er seine Mannschaft permanent. Der SV kam konzentriert aus der Kabine, baute die 16:10-Führung weiter aus. Unter anderem weil Lara Schlicker, vergangene Saison noch für die erfolgreiche SV-B-Jugend spielend, auf der rechten Außenbahn viel Torgefahr versprühte, variabel und erfolgreich abschloss. Der SV zog sein Angriffsspiel breit auf, war von allen Positionen gefährlich. Dass die HSG-Abwehr alle SV-Spielerinnen aufmerksam decken musste, ermöglichte Müller, sich ihrer engen Bewachung immer mal wieder zu entziehen und selbst auf Torejagd zu gehen. Für die SV-Rückraumspielerin endete die Partie schmerzhaft. Die Gäste erhielten nach Ende der regulären Spielzeit einen Freiwurf zugesprochen. Es war wohl fehlender Oberliga-Erfahrung geschuldet: Statt, wie bei solchen Spielständen üblich, diesen Wurf abzuschenken, zog Aline Herrmann voll durch, traf Müller am Kopf. Die Folge: leichter Brummschädel für Müller und Rote Karte für Herrmann. (add)

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